Abkürzungen rund ums Gas: Was ist der Unterschied zwischen LPG, CNG und LNG?

Diesel und Super sind Begriffe, die Autobesitzer kennen. Doch beim Gas gibt es viele Abkürzungen: Neben LNG gibt es noch CNG und LPG. Kann man LNG auch tanken?

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(Bild: nampix / Shutterstock.com)

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Für manche wirkt es auf den ersten Blick verwirrend: LNG wird in Medienberichten als etwas Neuartiges dargestellt, dabei gibt es schon lange ähnlich klingende Abkürzungen für Gas-Fahrzeuge. Doch CNG, LPG und LNG haben weniger gemeinsam, als es die Bezeichnungen zunächst erahnen lassen.

LNG steht für Liquified Natural Gas. Das Flüssigerdgas soll in Europa zunehmend die bislang gasförmigen Importe über Pipelines aus Russland ersetzen. Nach Drosselung und Einstellung der Lieferungen sowie der Zerstörung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 stellen sich Deutschland und Europa mit dem Bau von LNG-Terminals wie in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin neu auf.

Bei LNG handelt es sich um Erdgas, allerdings in reinerer Form. Vor der Verflüssigung wurden Verunreinigungen mit anderen Stoffen weitgehend entfernt. Das Gas wird dann bei einer Temperatur von -162 Grad verflüssigt. Dadurch wird das Volumen um das 600-fache reduziert und es kann effektiver per Schiff über weite Strecken über die Meere transportiert werden.

CNG klingt zwar ziemlich ähnlich wie LNG, doch zwischen beidem gibt es einige signifikante Unterschiede. CNG steht für Compressed Natural Gas. Das komprimierte Erdgas verbleibt also in gasförmigem Zustand, es wird nur stark verdichtet bis zu einem Druck von 200 bis 250 Bar.

Auf diese Weise eignet es sich gut als Kraftstoff für Autos. Zudem wird mit dem im Vergleich zum Benzin niedrigeren Schadstoffausstoß (Kohlenmonoxid, Stickoxid und Kohlendioxid) geworben. Bei CNG kann es sich auch um Biogas handeln – dann ist von Bio-CNG die Rede.

LPG (Liquefied Petroleum Gas), was auch als Autogas bezeichnet wird, ist flüssig, allerdings muss es anders als LNG nicht auf tiefe Temperaturen gebracht werden. Es handelt sich auch nicht um das überwiegend aus Methan bestehende Erdgas, sondern um ein Gemisch aus Propan und Butan. Die Energiedichte pro Volumeneinheit ist niedriger, es wird auch nur mit einem Druck von acht bis zehn Bar gelagert und getankt.

Als mögliches Risiko gilt bei LPG, dass bei Unfällen und einer Beschädigung des Tanks kurzzeitig eine Pfütze auf dem Boden entstehen kann, während CNG sofort über die Luft entweicht. Dafür gilt es als universell einsetzbar und findet zum Beispiel auch für Strom- und Wärmeerzeugung Verwendung. Auch Industrie und Landwirtschaft nutzen gerne Flüssiggas.

(mki)