Braucht Europa ein eigenes Internet?

Das Internet zerfällt immer mehr in nationale Netze. Von Europa könnte jedoch eine Wiedervereinigung ausgehen. Eine Rolle spielt Gaia-X.

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Von
  • Eva Wolfangel
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TikTok wird man von den USA aus vermutlich bald nicht mehr erreichen können. Chinesische Nutzer sehen dank der dortigen „Great Firewall“ nur einen sehr kleinen Teil des weltweiten Internets, umgekehrt dringt aus China auch vieles nicht heraus. In Indien wird das Internet abgeschaltet, wenn regierungskritische Aktivisten auf die Straße gehen und sich online vernetzen.

Europa wiederum hat seine eigenen Inhalte – und seit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einige Informationsquellen weniger. Bis heute sind zahlreiche amerikanische Websites aus Europa nicht zu erreichen. Selbst einige der großen Magazine mit internationalem Anspruch wie die „Los Angeles Times“ brauchten teilweise mehr als zwei Monate, nachdem die Datenschutz-Grundverordnung in Kraft getreten war, um der neuen Regelung zu entsprechen – gerade so als wäre die Regulierung überraschend gekommen. Statt der erhofften Neuigkeiten aus aller Welt poppt dann eine Nachricht auf, dass der Seiteninhalt in Europa leider aus rechtlichen Gründen nicht zu sehen ist.

Was geschehen war, hatte der Datenschutz-Aktivist Max Schrems bereits im Dezember 2015 auf dem 32. Chaos Communication Congress (32C3) in Hamburg angesichts der DSGVO vorhergesagt: „Wir splitten das Internet auf, und das ist nicht wirklich etwas, was ich besonders gut finde, aber es scheint die einzige Lösung zu sein.“ Was er damit meint: Immer mehr Inhalte sind nur für einen Teil der Nutzer sichtbar.

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