Buchbesprechung: Cloud Native Infrastructure with Azure

"Warum auf Cloud Native umstellen?" Das Buch liefert die Antwort und zeigt, wie sich mit Azure eine CNCF-konforme Cloud-native Infrastruktur einrichten lässt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Imaginative,Visual,Of,Smart,Digital,City,With,Globalization,Abstract,Graphic

(Bild: Blue Planet Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Vladimir Poliakov
Inhaltsverzeichnis
Buchbesprechung

Nishant Singh und Michael Kehoe
Cloud Native Infrastructure with Azure
O’Reilly Media, 2022
350 Seiten, ab ca. 40 € (Buch, eBook)
ISBN: 978-1-492-09096-0

Ist die Cloud das Allheilmittel gegen die Probleme mit On-Premises-IT-Infrastuktur? Diese Frage stellt sich automatisch, wenn man über die Migration in die Cloud nachdenkt. Wer das Buch "Cloud Native Infrastructure with Azure" von Nishant Singh und Michael Kehoe in die Hand nimmt, findet Antworten auf genau diese Frage. Die Autoren beleuchten die Vor- und Nachteile Cloud-nativer Infrastruktur und zeigen auf, wie sich eine Migration umsetzen lässt. Dabei orientieren sie sich an den Definitionen und Richtlinien der Cloud Native Computing Foundation (CNCF).

Monolithische Anwendung lassen sich in der Regel nicht 1:1 in die Cloud übertragen (bekannt als Lift-and-Shift-Methode). Auch die Containerisierung der Applikation, um sie als Microservice laufen zu lassen, birgt zahlreiche Herausforderungen. Das O’Reilly-Buch hilft daher zunächst dabei, die Microsoft Azure Cloud kennenzulernen, um eigene Infrastruktur auf dieser Plattform entwickeln zu können. Zahlreiche Codebeispiele erleichtern das Verständnis. Jedes Kapitel schließt mit einer kurzen Zusammenfassung.

Cloud Native Infrastructure with Azure

(Bild: O'Reilly)

Zum Einstieg erklären die Autoren die Idee Cloud-nativer Infrastruktur und legen damit ein Fundament, auf dem die weiteren Themen aufbauen. Sie präsentieren Beispiele für das Bereitstellen von Infrastructure-as-Code (IaC) und erklären die Funktionen der Container-Orchestrierung mit Kubernetes, dem Quasi-Standard für Cloud-native Umgebungen. Singh und Kehoe beschreiben von Grund auf, wie sich ein Kubernetes-Cluster aufsetzen lässt. Auch dem Betrieb einer Cloud-nativen-Infrastruktur widmen sie sich im Detail. Wichtige ergänzende Themen wie das Monitoring, die Netzwerk- und Richtlinienverwaltung, persistente Speichersysteme und verteilte Datenbanken kommen ebenfalls nicht zu kurz. In den abschließenden Kapiteln beschäftigen sich die Autoren noch mit Messaging- und Streaming-Plattformen und liefern eine kurze Einführung in das Thema Serverless Computing.

Das Buch ist nicht auf absolute Anfänger zugeschnitten, sondern setzt Grundkenntnisse über die Cloud voraus. Die Autoren bemühen sich jedoch, das notwendige Know-how zu vermitteln, um eine eigene Infrastruktur auf Microsoft Azure zu entwickeln. Wer schon erste Erfahrungen in der Cloud gesammelt hat, dem dürfte das Buch auch bei den weiteren Schritten wertvolle Hilfe leisten.

Aber auch ohne Vorkenntnisse ist "Cloud Native Infrastructure with Azure" als Basis all jenen zu empfehlen, die den Hype rund um die Cloud und die Versprechen Cloud-nativer Technologie besser verstehen möchten. Data Scientists und Data Engineers beispielsweise gewährt das Werk einen Blick unter die Cloud-Motorhaube, um sich mit der zu Grunde liegenden Funktionalität Cloud-nativer Infrastruktur vertraut zu machen – auch wenn speziellere Daten-Tools wie Azure Data Factory, Azure Synapse und Azure Machine Learning in diesem Buch nicht behandelt werden.

Vladimir Poliakov
ist Big Data Engineer im Data Analytics Center der TeamBank AG. Zuvor war er für das Aufsetzen und Betreuen der High-Availability-Oracle-Datenbanken verantwortlich. Im Rahmen früherer Tätigkeiten konnte er unter anderem DevOps-Erfahrung im DWH-/Big-Data-Team der ING Bank sammeln.

(map)