Chips mit Pferdegeschmack, Kopfstützen für ermüdete Gamer – Geschenke aus Japan

Die Pandemie wird ignoriert, es darf wieder gereist werden. Wer es nach Japan schafft, findet jede Menge an Geschenkideen. Hier eine kleine Auswahl.

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(Bild: Martin Kölling)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Kölling
Inhaltsverzeichnis

Weihnachten steht vor der Tür. Wenn das Last-Minute-Geschenk eine Flugreise nach Japan sein sollte – oder Sie noch eine Geschenkidee für jetzt oder später benötigen, folgen hier ein paar Produkte, wie sie es vielleicht nur in Japan gibt. Beginnen wir mit zwei Produkten aus dem Bereich Lebensmittelinnovation.

Japan ist bekannt dafür, dass Getränke-, Süßwaren- und vor allem Kartoffelchipshersteller immer wieder neue Variationen ihrer Produkte auf den Markt werfen, um die Nachfrage appetitlich anzuregen. Bei meiner jüngsten Kurzreise nach Fukushima funktionierte die Marketingmethode. Ich kaufte drei Kartoffelchipssorten, die es nur in der Region gibt: mit Pfirsich-, Pfirsich-Milch- und Pferde-Sashimi-Geschmack.

Richtig gelesen: Pferde-Sashimi. Die Chips sollten also wie rohes Pferdefleisch schmecken, eine Delikatesse der Bergregion Aizu-Wakamatsu. Das Erlebnis entpuppte sich dann eher als Nerven- denn als Gaumenkitzel. Aber ein gutes Mitbringsel war die Tüte allemal.

Weit geht es zum Thema Gaming. Mit Sony und Nintendo ist Japan gleich mit zwei Firmen bei Videospielen aktiv. Doch wohin mit den Konsolen wie Sonys Playstation oder Nintendos Switch, besonders wenn sich mehrere Spieler im Haushalt regelmäßig um sie schlagen? Der "kleinste Elektronikhersteller der Welt" Thanko hat ein rollendes Konsolenregal gebaut, die Gamers Garage.

Das dreigeschossige, 69 Zentimeter hohe und 44 Zentimeter breite Utensil bietet für umgerechnet 70 Euro Platz für zwei Konsolen, zwei Controller, diverse Spiele und weiteres mitgeliefertes Zubehör wie HDMI-Switcher und Stromanschluss. Ohne Konsolen finden bis zu 120 Softwarepacks auf in den Einschüben auf den Regalbrettern Platz. Selbst beim Herumrollen in der Wohnung bleibt alles hübsch sortiert.

Post aus Japan

Japan probiert mit Elektronik seit jeher alles Mögliche aus - und oft auch das Unmögliche. Jeden Donnerstag berichtet unser Autor Martin Kölling an dieser Stelle über die neuesten Trends aus Japan und den Nachbarstaaten.

Auch an ermüdete Spieler und Computerarbeitende hat das Unternehmen gedacht – und zwar mit einer Nackenmassage. Für 40 Euro kann man das Kubi-Pokka-Kissen erwerben, das die strapazierten Nackenmuskeln mit Wärme und leichten elektrischen Strömen zu entspannen verspricht. Selbst die Angst, beim Einschlafen weiter elektrisiert zu werden, nehmen die Entwickler. Nach 15 Minuten schaltet sich die elektrische Muskelstimulierung ab, nach 30 Minuten die Wärmefunktion. Allerdings ist das Kissen aus recht hartem Plastik.

Noch etwas für die Pause am Arbeitsplatz: ein Donut-förmiges Ruhekissen für die Schreibtischplatte, in das man den Kopf zum Nickerchen betten kann. Man kann nicht nur den Winkel anpassen, mit dem der Kopf ruhen soll. Es bietet auch einen Clou für die Sommermonate. Ein kleiner Ventilator bläst auf Wunsch den Schweiß weg.

Wer etwas Exklusives für die Küche sucht, wird auch nicht enttäuscht. Wie wäre es mit einem Reiskocher? Schon simple Modelle dürfte Normaleuropäern als technischer Overkill für die Reiszubereitung erscheinen. Connaisseure geben allerdings gerne mal über 1.000 Euro für so ein Gerät aus, die dann dicke gusseiserne oder tönerne Reiskochtöpfe beinhalten. Ein Überseemodell mit 220-Volt-Anschluss vom Hersteller Tiger bietet über die diversen Reiskochprogramme hinaus einen Bewegungssensor, der das Display einschaltet, wenn sich jemand nähert – und Sprachbedienung.

Zum Abschluss noch eine populäre Idee für Singlehaushalte. Wer ungern abwäscht, kann sich in Japan kleine Spülmaschinen kaufen, die man auf die Spüle stellen kann. Diese Set-Top-Maschinen sind generell sehr beliebt. Denn mit ihnen kann man einfach auch alte Küchen aufrüsten. Die Preisspanne für Ein-Personenmaschinen reicht je nach Qualität und Funktionsumfang von 50 bis 200 Euro.

(jle)