Crowdfunding: Indiegogo

Indiegogo wurde bereits 2008 gegründet - ist damit älter als Kickstarter und auch schon länger in Deutschland aktiv.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Herbert Braun

Der Plattform merkt man im Vergleich zu dem größeren Rivalen die Herkunft aus einer liberalen, experimentierfreudigen Kulturszene an. So schreibt Indiegogo kein Projekt vor – wer genug Nutzer davon überzeugen kann, darf dort auch für die nächste Miete sammeln. Ein Projekt, das keine illegalen Ziele verfolgt, ist zulässig. Einschränkungen gelten nur für die Perks: Firmenanteile, Gewinnspiele, Alkohol, Drogenzubehör et cetera sind verboten. Außerdem könnte bei manchen Kampagnen PayPal wegen seiner strengeren Richtlinien die Auszahlung verweigern. Wer dies vorher eingestellt hat, kann sich die Gelder auch auszahlen lassen, wenn er das Finanzierungsziel verfehlt.

Indiegogo hat unter den Crowdfundern die größte Vielfalt, was nicht nur ein Vorteil ist.

Die Kehrseite dieser Liberalität: Die Erfolgsquote ist niedriger (mit Zahlen hält sich Indiegogo bedeckt), dafür gibt es mehr absurde, zwielichtige oder dreist kopierte Projekte. Die Gebühren gleichen denen von Kickstarter. Zu den bekanntesten Projekten zählt der dem Star-Trek-Tricorder nachempfundene Scanadu Scout (Juli 2013, 1,7 Millionen), das Jolla-Tablet (März 2015, 2,6 Millionen) und die Sammlung für die Begleichung der Schulden Griechenlands (Sommer 2015), die tatsächlich einen Millionenbetrag aufbrachte -- allerdings nicht die geforderten 1,6 Milliarden.

  • Einen ausführlichen Artikel zum Thema Crowdfunding lesen Sie in der Make-Ausgabe 6/15 ab Seite 122.

(hch)