Die Geschichte der PC-Soundkarten: Vom Piepser zum Digitalorchester

Vor gut 30 Jahren begann mit der Soundblaster eine Technik-Revolution. Ohne diese Erfindung gäbe es heute keine Spiele, kein Spotify, kein Skype oder YouTube.

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(Bild: Thorsten Hübner)

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Die Anfangstage des PCs waren eine stille Zeit. Es gab auch nicht viel zu tönen. Für Fehlermeldungen reichte ein kläglich piepsender Mini-Lautsprecher, irgendwo ins Gehäuse geklemmt, völlig aus. Musik und Soundeffekte brauchte man höchstens für Spiele, und die waren bis Mitte der 1980er-Jahre den Heimcomputern vorbehalten. Das sollte sich 1987 mit Erscheinen der ersten PC-Soundkarte ändern.

Die vom kanadischen Hersteller Adlib unter gleichem Namen vertriebene ISA-Steckkarte basiert auf einem Klangerzeuger von Yamaha: Der YM8912, auch OPL2 genannt, ist ein direkter Nachfahre der in vielen 8-Bit-Heimcomputern eingesetzten Audiochips. Per FM-Synthese lassen sich damit bis zu 9-stimmige Musikstücke im charakteristischen 80er-Sound ausgeben. Den kannte man nicht nur von Heimcomputern und Arcade-Automaten, sondern auch aus der Popmusik von Künstlern wie Depeche Mode oder Spliff. Die nutzten nämlich häufig den Yamaha-Synthesizer DX7, der auf sehr ähnlicher Technik basiert.

Bei der FM-Synthese erzeugen paarweise per Phasenkopplung verbundene Oszillatoren reine oder modifizierte Sinussignale und generieren so den charakteristischen Klang. Hüllkurvengeneratoren manipulieren ihren Lautstärkeverlauf, um zum Beispiel das Ausschwingen einer Saite nachzubilden. Bei geschickter Programmierung lassen sich damit Musikinstrumente nachbilden, wenngleich mit sehr unterschiedlicher Erkennbarkeit. Auch Geräuscheffekte wie Explosionen oder Schüsse sind dank Rauschgenerator und Hüllkurven möglich, klingen aber sehr dünn. Dennoch stürzte sich die langsam aufblühende DOS-Spieleindustrie auf die Adlib-Karte, die mangels Konkurrenz auch gleich den Soundstandard für PCs setzte.

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