Ein elektronisches Näschen fürs Grillen
Erfahrere Griller haben kein Problem, mit Schnuppern und Schauen die perfekte Garzeit ihres Grillguts abzuschätzen. Für Großküchen kommt eine digitale Lösung.
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(Bild: NeONBRAND on Unsplash)
- Jan Oliver Löfken
In kommerziellen Küchen bleibt für die individuelle Qualitätssicherung von Grillgut oft keine Zeit – so etwa bei Hähnchen. Eine Forschergruppe um Albert Nasibulin vom Skolkovo Institute of Science and Technology in Moskau überprüfte daher, ob elektronische Sensoren und Kameras den Grillvorgang von Hühnchenfleisch nicht genauso gut überwachen könnten.
Flüchtige Stoffe in der Luft
Die Forscher nutzten für ihre Versuche acht kleine Sensoren, die während des Grillens sowohl Rauch, flüchtige Substanzen wie Kohlenmonoxid und verdampfte Alkohole als auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit detektierten. Zusätzlich verfolgten sie den Grillprozess mit einer Kamera, dessen Fotos der Hühnchenteile über einen Algorithmus automatisch ausgewertet wurden.
Von "genau richtig" bis "eher angebrannt"
Diese Daten lieferten einen charakteristischen Verlauf des Grillens und wiesen zuverlässig auf den jeweiligen Zustand des Garens von "noch nicht ganz durch" über "genau richtig" bis "eher angebrannt" hin. Parallel probierten zwölf Doktoranden die Hähnchenteile nach den unterschiedlich langen Grillphasen und fügten der Auswertung ihren Geschmackseindruck hinzu.
Kamera plus Nase
Diese Grillversuche belegten, dass elektronische Nasen kombiniert mit einer Kamera geeignet sind, den optimalen Garzustand von gegrilltem Hühnchenfleisch anzuzeigen. Nasibulin und Kollegen können sich nun gut vorstellen, ihre Technik zu einem Sensorsystem für Großküchen weiter zu entwickeln. Auch für eine Kontrolle des Frischegrads von Fleisch vor dem Grillen halten sie für möglich.
(bsc)