Ferrofluid selber machen

Sogenanntes Ferrofluid hat faszinierende Eigenschaften. Wenn man es fertig kauft, zahlt man für 10Milliliter meist mehr als 10 Euro. Die Alternative: Man stellt es sich aus alten Tonbandcassetten selbst her.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Roland Pleger

Der wichtigste Bestandteil von Ferrofluiden sind Eisen- oder Nickeloxid-Kristallite, die sich im Magnetfeld ausrichten. Früher wurden die Nanokristallite in großen Mengen für die Herstellung von Magnetbändern verarbeitet. Dass aber ein Tonband kein Ferrofluid ist, liegt eigentlich nur am Trägermaterial. Die Teilchen sind auf ihm fixiert und können sich nicht verschieben. Auch wenn die Eisenpartikel die magnetischen Eigenschaften der Flüssigkeit prinzipiell bestimmen, machen sie doch nur ein Zehntel der Menge der Substanz aus. Den Hauptanteil bilden Öl und oberflächenaktive Substanzen. Sie sorgen dafür, dass die Nanopartikel Nanopartikel bleiben und nicht zu größeren Strukturen zusammenklumpen.

Daraus ergibt sich praktischerweise auch das Rezept, um Ferrofluide selbst herzustellen. Zunächst löst man ein altes Tonband in Aceton auf (Sicherheitshinweise beachten). Anschließend steckt man einen Magneten in eine kleine Papiertüte und hält die Tüte in die Acetonlösung. Die Tüte sollte nicht aus Plastik sein, sonst erleidet sie nämlich das gleiche Schicksal wie die Trägerfolie. Die magnetischen Partikel bleiben an der Tüte haften, die man einfach in ein Gefäß abstreifen kann. Dabei sollte man sehr vorsichtig sein, der ganze Versuch kann in einer großen Sauerrei inklusive unwiederbringlich verschmutzter Textilien enden.

Der Löse- und Abstreifvorgang wird so lange wiederholt, bis man genügend Pulver geernet hat. Das Pulver wird nun mit Öl (Nähmaschinenöl, Speiseöl funktioniert möglicherweise auch) und Spülmittel aufgeschwemmt. Kommerzielle Produkte enthalten 30 Prozent Öl und 60 Prozent Detergenzien mit Wasser.

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