High-End-Prozessor für Windows-on-ARM: Werdegang des Qualcomm Snapdragon X Elite

Der Snapdragon X Elite nutzt Oryon-Kerne, die das Start-up Nuvia mal für Server vorgesehen hatte. Chefentwickler Gerard Williams plauderte ein paar Interna aus.

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(Bild: c't / mue)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Florian Müssig
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Auf der Fachkonferenz Hot Chips im kalifornischen Stanford stellen namhafte Firmen und hoffnungsvolle Newcomer ihre Entwicklungen vor. Mindestens ebenso wichtig ist allerdings, dass die Entwickler sich vor und nach ihren Vorträgen unter das normale Publikum mischen: Sie stehen für Detailfragen zur Verfügung oder versuchen, anderen Entwicklern spannende Details zu entlocken. In solch einer unverbindlichen Gesprächsrunde ließ Gerard Williams III einige Details zum Werdegang der Oryon-Kerne durchblicken. Die Kerne stecken in Qualcomms Snapdragon X Elite, der seit Jahresmitte in ARM-Windows-Notebooks zahlreicher Hersteller zu kaufen ist.

Rückblick ins Jahr 2019: Damals verließ Gerard Williams III Apple, um das Start-up Nuvia zu gründen. Bei Apple arbeiteten er und andere Mitarbeiter, die ebenfalls zu Nuvia wechselten, unter anderem an Apples M1-Prozessor, der damals noch über ein Jahr auf sein öffentliches Debüt warten musste. Ziel von Nuvia war die Entwicklung eines ARM-Prozessors für Server. Die Gerüchteküche – Nuvia war im Stealth-Mode und entließ selbst kaum Infos an die Öffentlichkeit – hatte damals überwiegend recht, so Williams: Gearbeitet wurde an einem 80-Kerner, der bei TSMC mit 5-Nanometer-Technik (N5) vom Band laufen sollte.

Qualcomms Snapdragon X Elite besteht aus drei Clustern mit jeweils vier Oryon-Kernen. Pro Cluster teilen sich alle Kerne 12 MByte L2-Cache.

(Bild: Qualcomm)

Um Investoren wie künftige Kunden zu überzeugen, brauchte Nuvia aber nicht nur den Prozessor, sondern auch den gesamten Server drumherum – man musste sich also genauso um Mainboard, Gehäuse, Netzteil und so weiter kümmern. Ein Zulieferer dafür war eine Firma aus dem chinesischen Wuhan. Und ja, nicht nur diese Ortsangabe weckt Assoziationen: Williams wollte den Vertrag vor Ort klarmachen und hatte dafür einen Flug nach Wuhan geplant … im Frühjahr 2020. Im Nachhinein ist er heilfroh, diese Geschäftsreise wegen erster Berichte über eine neuartige Lungenkrankheit nicht angetreten zu haben, denn an dem Tag, wo sein Flieger in China gelandet wäre, ging die Region in den Covid-19-Lockdown. Er wäre also pandemiebedingt für längere Zeit dort gestrandet gewesen.

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