Konfliktvorhersage: Wo es brennen wird
Weltweit arbeiten Wissenschaftler an Computersystemen, die berechnen, wie wahrscheinlich Kriege und andere bewaffnete Konflikte in der Zukunft sind.
Als ob Kriege wie Unwetter wären: Computersysteme sollen künftig politische Krisen, bewaffnete Konflikte und Kriege vorhersagen wie heute Starkregen oder Stürme. Sowohl das Bundesverteidigungsministerium als auch das Auswärtige Amt arbeiten an entsprechenden Programmen.
Programme sollen Kriege voraussagen
Was auf den ersten Blick reichlich skurril klingt, gehorcht der Logik des Big-Data-Zeitalters: Lernfähige Software sowie andere Methoden der künstlichen Intelligenz analysieren riesige Datenbestände und sollen in den Datenbergen Muster und Zusammenhänge erkennen, die menschliche Analysten vielleicht übersehen. Während das Außenministerium für sein "PreView"-Projekt ausschließlich öffentliche Daten verwenden will, hält das Verteidigungsministerium sich die Möglichkeit offen, auch als "Verschlusssachen eingestufte Quellen" zu berücksichtigen.
Das geht zumindest aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken hervor. Viel mehr ist über die Projekte nicht bekannt. Stecken dahinter also finstere Absichten, wie Fragesteller Andrej Hunko vermutet? Er kritisiert die maschinelle Krisenanalyse, weil sie eingesetzt werden könne, um "Flüchtlinge abzuwehren, Interventionen vorzubereiten oder Kriege zu gewinnen".
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