Open-Source-Alternativen zu NetApp und Co. vorgestellt

Immer weniger Geld für immer teurere Hard- und Software. Open-Source-Alternativen wie Ceph, DRBD und DAOS stellen Block- und File-Storage viel günstiger bereit.

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Lesezeit: 24 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
Inhaltsverzeichnis

Schon in den frühen 2000ern legte man für eine brauchbare NAS-Appliance von EMC, IBM, HP oder NetApp leicht den Gegenwert eines gehobenen Mittelklassefahrzeugs auf den Tisch und für ein SAN-Storage derselben Anbieter den von zwei luxuriös ausgestatteten S-Klasse-Wagen. Viel geändert hat sich zumindest bei den Preisen von NAS-Appliances bis heute nicht. Dabei leisten sie eigentlich relativ banale Arbeit.

Zugegeben: Sie sind mit tollen grafischen Managementschnittstellen ausgestattet und nehmen Admins einen großen Teil der Arbeit ab. Ganz grundsätzlich aber gilt: Wer iSCSI- oder NVMe-oF-LUNs für seine VMs braucht oder ein zentral geteiltes POSIX-Dateisystem, der könnte das relativ einfach auch mit den Bordmitteln einer Linux-Distribution bauen. Das ist dann zwar weniger komfortabel, aber deutlich billiger. Vielerorts war das aber kein Faktor; den Aufpreis beim Storage nahm man in Kauf, weil man sich damit einfache Wartbarkeit und geringen operativen Aufwand erkaufte.

iX-tract
  • SAN- und NAS-Speicher bilden noch immer das Rückgrat vieler Rechenzentren und waren schon immer teuer.
  • Weil die Anbieter ihre Preise immer wieder erhöhen, wächst der Wunsch, sich mit Hardware von der Stange und freier Software eine Alternative zu bauen.
  • Für klassische NAS-Anwendungen liegen drei Alternativen auf dem Tisch: Der verteilte Objektspeicher Ceph RADOS mit seinen Frontends für Blockspeicher, S3-Objekte und ein POSIX-Dateisystem, die verteilte Blockspeicherlösung DRBD mit dem Managementframework Linstor sowie DAOS als besonders performante Alternative.
  • Unterschiede gibt es in der Komplexität der Verwaltung oder, je nach Anforderung, bei der Performance.
  • Wer seine NAS- oder SAN-Appliance durch freie Software ersetzen möchte, braucht deshalb ausführliche Tests im Vorfeld und möglicherweise einen Mix der Ansätze.

Mittlerweile allerdings liegen die Dinge etwas anders. Die etablierten Hersteller haben Jahr für Jahr an der Preisschraube gedreht, sodass ihre Systeme heute noch mal deutlich teurer geworden sind. Gleichzeitig sind viele Unternehmen beim Geldausgeben jetzt vorsichtiger, und das merkt auch die IT: Wo vor fünf Jahren noch ein neuer NetApp-Filer problemlos das Placet der Geschäftsführung erhalten hat, ist die Antwort heute oft "Leider nein".

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