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Satellitenbilder überführen Umweltsünder

Anton Weste

Eine ganze Satellitenflotte liefert tagesaktuelle Bilder. Die Erkenntnisse helfen bei der Landwirtschaft, der Verkehrsplanung und bei Ermittlungen gegen Umweltzerstörung.

Das kalifornische Unternehmen Planet [1] liefert aktuelle Satellitenbilder der Erde in hoher Frequenz. Tägliche Aufnahmen beliebiger Gebiete der Erde erlauben es, Entwicklungen beispielweise in der Vegetation, dem Wetter, den Landschaftsformen oder die Auslastung von Häfen und Parkplätzen genau zu verfolgen.

Die Bilder stammen aus Planets großer Flotte von Erdbeobachtern, die mehr als 175 Satelliten umfasst. Die kleinsten Satelliten, Doves genannt, sind nicht größer als ein Schuhkarton und wiegen um die vier Kilogramm. Der Schwarm scannt unseren Planeten lückenlos und ermöglicht die schnelle Abfolge aktueller Satellitenbilder. Die Aufnahmen erzielen eine Auflösung von 3 bis 5 Metern. Zusätzlich verfügt Planet über die größeren SkySat-Satelliten, die auch den Nah-Infrarot-Bereich erfassen und bis auf 80 Zentimeter auflösen.

Satellitenbilder vom Schwarm (0 Bilder) [2]

[3]

Das 2010 gegründete Unternehmen bietet sein Bildmaterial für Analysen und zum Maschinenlernen an. Einen Teil der Bilder veröffentlicht es unter Creative-Commons-Lizenz. Mit einem Account bei Planet können Nutzer den "Planet Explorer" verwenden, um sich Satellitenbilder von Interesse anzeigen zu lassen. Das Programm vergleicht die Ansichten eines gewählten Ortes mit unterschiedlichen Aufnahmedaten oder erzeugt aus ihnen ein Video.

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So lässt sich beispielsweise der Kohleabbau in der Hambacher Mine [7] verfolgen, die Entstehung einer künstlichen Insel [8] vor China oder die Leerung eines Wasserspeichers [9] bei Kapstadt während einer Dürreperiode. Auch die Zerstörung von Gebäuden in Syrien beim Luftschlag der USA [10] am 14. April 2018 haben Satelliten von Planet aufgezeichnet.

Unsere Bilderstrecke enthält einen Fall, in dem die Satellitenaufnahmen zum Umweltschutz beitrugen: Sie zeigten, wie sich eine Goldmine in Peru auf ein Naturschutzgebiet ausdehnte. Auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht, schritt die peruanische Regierung ein und stoppte den illegalen Abbau.

(anwe [11])


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[3] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_4031990.html?back=4033365;back=4033365
[4] https://www.heise.de/hintergrund/Sensoren-Wenn-die-Umwelt-sprechen-lernt-3861928.html
[5] https://www.heise.de/hintergrund/Das-neue-Bild-der-Erde-3861818.html
[6] https://www.heise.de/hintergrund/Vogelzaehlung-aus-dem-All-3746194.html
[7] https://www.planet.com/stories/26005134-f1a9-4d9b-bf61-2c6096e593e2
[8] https://www.planet.com/stories/build-islands-hainan-china-Z5dpr3img
[9] https://www.planet.com/stories/cape-town-drought-BhAPEXiig
[10] https://www.planet.com/stories/air-strike-damascus-syria-HA6CW7WiR
[11] mailto:anwe@heise.de