Server-Fernwartung: Redfish löst IPMI ab
Die 20 Jahre alte Fernwartungstechnik IPMI wird ausgemustert. Der Nachfolger Redfish bringt neue Funktionen, höhere Sicherheit und mehr Flexibilität.
Das Intelligent Platform Management Interface (IPMI) zur Verwaltung von Servern per Netzwerk ist veraltet und gilt als Sicherheitsrisiko. Der Nachfolger Redfish bringt neue Funktionen und eine moderne, sichere Schnittstelle. Redfish ermöglicht nicht nur die Konfiguration und Überwachung klassischer Server, sondern auch von modularen Servern, von Speichersystemen und Netzwerkgeräten.
Mit Redfish lässt sich zwar auch ein einzelner Server fernsteuern, aber eigentlich geht es um die Verwaltung großer Serverflotten. Dort steht jede Maschine unter ständiger Beobachtung: Über ein separates Fernwartungsnetz lesen automatisierte Überwachungssysteme Sensordaten aus, etwa Temperaturen, Lüfterdrehzahlen und Leistungsaufnahmen. Häufen sich Fehler, deutet das auf drohende Hardware-Ausfälle hin – der Techniker rückt aus, bevor die Maschine steht. Die Fernwartungschips der Server-Mainboards können aber auch Updates fürs BIOS und andere Firmware einspielen oder die Leistungsaufnahme der CPU begrenzen, wenn die Kühlung des Rechenzentrums oder Racks an die Grenze stößt.
Derlei Aufgaben werden immer stärker automatisiert: Algorithmen übernehmen immer mehr Routineaufgaben bei der Server-Verwaltung. Denn in Cloud-Rechenzentren betreuen wenige Administratoren tausende Maschinen. IPMI ist auch in der aktuellen Version 2.0 mit solchen Szenarien überfordert und wird nicht mehr weiterentwickelt. Seit 2014 ist Redfish in der Entwicklung, wie einst IPMI unter Federführung eines offenen Industriekonsortiums: dem Scalable Platforms Management Forum in der 1992 gegründeten Desktop Management Task Force (DMTF). Die Betreiber von riesigen "Hyperscale"-Rechenzentren, darunter Facebook, Google und Microsoft, kooperieren beim offenen Fernwartungsstandard OpenBMC, der ab Version 2.7 auch Redfish einbezieht.
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