Statistik der Woche: Apps auf Rezept

Ă„rzte dĂĽrfen mittlerweile Apps zur Vorsorge und Behandlung verschreiben. Doch was bringt die neue Technik? Unsere Infografik zeigt es.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Apps auf Rezept
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • RenĂ© Bocksch

Seit Oktober 2020 ist es Ärzten in Deutschland möglich, Patienten auch Apps zu verschreiben. Doch helfen diese sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA, den Menschen überhaupt? Und wofür werden sie verschrieben? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der sogenannte DiGA-Report, den die Techniker Krankenkasse in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld erstellt hat.

Die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt auf Basis dieser Studie, dass bis Ende Dezember 2021 bereits 19.024 Verordnungen für digitale Gesundheitsanwendungen von der Techniker Krankenkasse registriert wurden. Am häufigsten wurden Apps verschrieben, die Hilfestellung bei der Bewältigung psychischer Probleme (6063 Verordnungen) leisten. Am zweithäufigsten haben die Ärzte Anwendungen gegen Rücken- und Knieschmerzen (4118 Verordnungen) empfohlen, gefolgt von Apps gegen Tinnitus (3450 Verordnungen). Verschreibungen, die das Nervensystem betreffen, gab es 2709 Mal, Diabetes und Übergewicht ist die fünfthäufigste Kategorie mit 2453 Verordnungen.

Laut Umfrage nehmen die Patienten die DiGA-Apps auch ernst. Nur sechs Prozent der Befragten haben sie trotz Verschreibung gar nicht genutzt, zehn Prozent nutzten sie einmal im Monat und ganze 84 Prozent mindestens einmal pro Woche. Das ResĂĽmee der Nutzer ist dabei durchaus positiv: Rund 63 Prozent der Umfrageteilnehmer bejahen, dass die Apps bei ihren Beschwerden hilfreich waren. Dagegen empfinden rund 33 Prozent sie als unnĂĽtz.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

)

In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Die ärztliche Verordnung von Smartphone- und Tablet-Apps kann zwar momentan noch sehr exotisch wirken, das Thema "Digital Health" gewinnt jedoch auch in Deutschland an Bedeutung. Der "Statista Health Market Outlook" schätzt, dass die Branchenumsätze in der Bundesrepublik in den kommenden Jahren stetig steigen werden. Im Jahr 2022 sollen etwa 3,6 Milliarden Euro in dem Bereich erwirtschaftet werden. Bis 2025 sollen die Umsätze schon auf bis zu 4,3 Milliarden Euro ansteigen.

(bsc)