Statistik der Woche: Internetnutzung von Kindern – und was die Eltern denken

Wie lange nutzen Heranwachsende Dienste im Internet? Eltern und Kindern schätzen die Dauer unterschiedlich ein, wie unsere Infografik zeigt.

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Cybermobbing_Kinder
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Wie gut kennen Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder im Internet? Das ist eine Teilfrage, der die neue Studie "Cyberlife IV" vom Verein Bündnis gegen Cybermobbing und der Techniker Krankenkasse nachgeht. Die vorliegende Studie ist bereits die vierte dieser Art mit dem Fokus auf das Problem der Ausgrenzung, des Mobbings und Cybermobbings. Hervorgehoben wird, dass sich besonders in den letzten zwei Jahren während der Pandemie das alltägliche und das schulische Umfeld verändert haben. Vor allem Lehrenden und Eltern käme eine besondere Aufgabe zu, wenn es um das Thema Vorbildfunktion und die Vermittlung menschlicher Werte für unsere Kinder geht.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Die Infografik von Statista und MIT Technology Review fokussiert sich vor allem auf den Einblick, den Eltern bezüglich des Medienkonsums ihrer Kinder haben. So verbringen Kinder und Jugendliche durchschnittlich 2,6 Stunden am Tag im Internet. Gegenüber der Erhebung zwei Jahre zuvor ist das eine Steigerung. Das Bündnis gegen Cybermobbing sieht hier teilweise die corona-bedingte Einbindung von Internetdiensten ursächlich, denn 57 Prozent der Kinder der befragten Eltern hatte eine digitale Form des Fernunterrichts.

Davon abgesehen nimmt die Verweildauer mit zunehmendem Alter der Kinder kontinuierlich zu. Einen deutlicheren Anstieg gibt einmal im Alter von etwa 10 Jahren und dann noch einmal ab etwa 12-13 Jahren. Eine Aufklärungs- und Präventionsarbeit zur souveränen Mediennutzung bei Schülerinnen und Schülern, so schlägt es das Bündnis vor, müsste deshalb vor Erreichen dieser sensitiven Altersspanne beginnen und dann fortgeführt werden.

Befragt danach, inwiefern die Eltern die Netzaktivitäten ihrer Kinder im Blick haben, zeichnet sich ein Status ab, wonach die Kinder relativ kontrolliert und reglementiert im Netz surfen dürfen. 22 Prozent der Eltern gaben in der Studie an, gemeinsam mit ihren Kindern ins Internet zu gehen. Insgesamt stieg der Anteil der Eltern gegenüber der letzten Befragung vor zwei Jahren an, die eine "starke Aufsicht" angaben.

Beim Blick auf die Nutzung von bestimmten Social Media Netzwerken und Streaming-Plattformen gehen die Einschätzungen zwischen Kindern und Eltern auseinander. So gaben beispielsweise 95 Prozent der befragten Heranwachsenden an, mindestens wöchentlich Video-Plattformen wie YouTube oder TikTok zu nutzen, während 82 Prozent der Eltern eine entsprechende Nutzungshäufigkeit bestätigten. Der Trend, dass Eltern die Nutzung der Plattformen durch ihre Kinder geringer einschätzten, zieht sich ebenfalls weiter über Messenger, Suchmaschinen und Musikportale.

(jle)