Statistik der Woche: Mittelmeer-Länder besonders durch Katastrophen gefährdet
Wie hoch das Risiko für Naturkatastrophen für bestimmte Länder der Welt ist, berechnet der Weltrisikobericht. Unsere Infografik fokussiert auf Europa.
- René Bocksch
- Jennifer Lepies
Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen: Wird ein Land von einer Naturkatastrophe getroffen, ist das häufig verheerend. Doch es gibt Unterschiede, wie gut einzelne Nationen weitgreifende Notfälle bewältigen können. Dabei ist nicht nur entscheidend, wie stark eine Katastrophe ausfällt, sondern auch, wie gut die Vorkehrungen für solche Notfälle sind. Der jährlich erscheinende Weltrisikobericht wirft einen Blick auf das Risiko solcher Naturereignisse für 193 Länder. Der Bericht wird herausgegeben vom Bündnis Hilft, einer Kooperation mit dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum.
Das Katastrophenrisiko ist stark an die Aspekte Armut und Ungleichheit gebunden. Asien ist ein Risiko-Hotspot und die Länder Philippinen, Indien und Indonesien stehen auf der weltweiten Rangliste ganz oben, mit einem Weltrisikoindex von 46,82, bzw. 42,31 und 41,46. In der Infografik von Statista und MIT Technology Review liegt der Schwerpunkt auf der Gefährdung von Ländern auf dem europäischen Kontinent. Die Türkei und Russland sind dabei am stärksten gefährdet – unter den EU-Staaten sind es Spanien, Italien und Griechenland.
Einflussfaktoren für den Weltrisikoindex
Der Weltrisikoindex basiert auf einem statistischen Modell, in das Exposition – also der Bevölkerungsanteil, der der Gefahr von Naturkatastrophen ausgesetzt ist – und der Vulnerabilität – der Güte der Präventionsmaßnahmen – mit einfließen. Dazu kommen Daten zu Bevölkerungsdynamiken und -bewegungen, ebenso Faktoren wie Anfälligkeit, Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten.
Die Kosten, die die Folgen von Naturkatastrophen finanziell verursachen, berechnet das Centre for Research on the Epidemiology of Disasters. Danach richteten Sturm und Fluten im Jahr 2021 überdurchschnittlich hohe Schäden an. Für Stürme beziffert die Einrichtung die Schäden auf 137,7 Milliarden US-Dollar, für Fluten auf 74,4 Milliarden US-Dollar.
(jle)