Statistik der Woche: Noch weniger Fahrgäste im ÖPNV im zweiten Pandemie-Jahr

Deutschen Pendlerinnen und Pendler nutzen den ÖPNV am wenigsten, wie ein Vergleich zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt.

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Fahrgäste im ÖPNV
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Der öffentliche Personenverkehr in Deutschland hat auch im zweiten Pandemie-Jahr weniger Fahrgäste transportiert. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Anzahl der beförderten Menschen auf den tiefsten Stand seit Beginn der Messungen im Jahr 2004 gesunken. Etwa 7,9 Milliarden Personen haben 2021 den öffentlichen Nah- und Fernverkehr genutzt – vier Prozent weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau sind die Fahrgastzahlen sogar um 34 Prozent geringer.

Besonders betroffen vom Kundenschwund sind Fernbusse. Im letzten Jahr wurden rund 53 Prozent weniger Menschen mittels Intercity-Bussen ans Ziel gebracht. Der Schienenfernverkehr konnte hingegen um etwa drei Prozent gegenüber 2020 zulegen. Im öffentlichen Nahverkehr musste die Eisenbahn mit sechs Prozent den größten Anteil einbüßen, Straßenbahnen verloren etwa fünf und Omnibusse ein Prozent.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, Schule oder Universität zu pendeln war für viele Menschen weltweit vor der Pandemie noch Alltag, mit Homeoffice & Remote Learning entfallen diese Wege allerdings nun für einen Teil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Schülerinnen und Schüler und der Studierenden. Rund ein Viertel der 2021 für den Statista Global Consumer Survey in Deutschland befragten Pendler haben angegeben ihren Arbeits- oder Schulweg hauptsächlich mit dem ÖPNV zurückzulegen – 2019 waren es fünf Prozent mehr. In der Schweiz (39 Prozent) und Österreich (33 Prozent) nutzt mehr als ein Drittel der Befragten öffentliche Verkehrsmittel, wie die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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Wirtschaftlich stagniert der ÖPNV im gesamten DACH-Raum. Laut Daten des Statista Mobility Market Outlooks sollen die Umsätze im Jahr 2022 wieder auf das Level vor der Corona-Pandemie ansteigen, allerdings prognostizieren die Fachleute ab da nur noch wenig Bewegung. In Deutschland sollen die Pro-Kopf-Erlöse bis 2024 um etwa 30 Euro auf schätzungsweise 264 Euro steigen. In Österreich beträgt das Plus um 20 Euro und in der Schweiz ungefähr 90 Euro.

(jle)