Studiofotografie: Ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Porträts mit einer Lichtquelle

Ausdrucksstarke Porträtfotos gelingen auch mit wenig Equipment. Mit einer Lichtquelle, einem Reflektor oder einem Abschatter sind Sie gut aufgestellt.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
, Alle Bilder: Markus Hofstätter

(Bild: Markus Hofstätter)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Markus Hofstätter
Inhaltsverzeichnis

Fotografen, die sehr viel Ausrüstung besitzen, verlieren sich häufig in Details, denn alles soll perfekt aufeinander abgestimmt werden. Ich möchte Sie dazu ermutigen, minimalistisch zu arbeiten und sich auf das Wesentliche in der Porträtfotografie zu konzentrieren: den Menschen vor der Kamera. Dabei müssen Sie nicht – so wie ich – auf Studioblitze zurückgreifen. Einige der vorgestellten Set-ups können Sie auch am Fenster oder mit fernausgelösten Aufsteckblitzen nachstellen.

Mehr zu Portraitfotografie

Schon bevor Ihr Model eintrifft, sollten Sie Ihr "Studio" fix und fertig aufgebaut haben. Dann können Sie die Begrüßung ganz entspannt und ohne Zeitdruck gestalten – beispielsweise mit einem Begrüßungsgetränk. Geben Sie Ihrem Model Zeit, anzukommen. Fragen Sie nach einem Musikwunsch und ob Ihr Gegenüber beim Shooting lieber sitzen oder stehen möchte. Für sitzende Posen gebe ich gerne die Auswahl zwischen Hocker, Holzsessel und Armlehnstuhl. Auch wenn Sie schon gewisse Posen im Kopf haben, schadet es nicht, das Model zu fragen, wie sie oder er normalerweise Platz nehmen möchte. Vielleicht ergibt sich daraus gleich eine Haltung, die für die Aufnahmen passt.

Ein professionelles Model oder eine Schauspielerin zaubert sich einfach eine bestimmte Emotion ins Gesicht. Bei Menschen, die nicht so oft vor der Kamera stehen, lenken entweder Sie als Fotograf mit einer Unterhaltung die Emotionen oder Sie lassen Ihr Model eine bestimmte Emotion abrufen. Dabei tragen Sie Ihrem Model auf, die Augen zu schließen und sich an einen besonderen Moment (emotional, traurig, schön und so weiter) zu erinnern. Erwähnen Sie dabei, dass das Model nicht darüber sprechen muss. So lassen Sie ihm einen viel größeren Spielraum im Kopf, da keine zu privaten Momente geteilt werden müssen. Sobald das Model den Gedanken gefasst hat, soll es die Augen öffnen. Genau in diesem Moment lösen Sie die Kamera aus. So entscheidet das Model, wann das Foto entsteht und Sie fangen einen besonderen Moment ein. Diese Technik wende ich oft bei Einzelporträts in der Kollodium-Nassplatten-Fotografie an (Belichtung auf Glas- oder Metallplatte mit analoger Großformatkamera). Hier arbeite ich mit dem Model gemeinsam auf das eine Porträt hin.

Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Studiofotografie: Ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Porträts mit einer Lichtquelle". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.