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Verhaltensforschung: "Stumpfen Menschen ab, wenn sie brutal zu Robotern sind?"

Veronika Szentpetery-Kessler, Dr. Wolfgang Stieler

Kate Darling (37) ist Expertin für Roboterethik.

(Bild: Flavia Schaub)

Kate Darling erforscht, ob Roboter unser Verhalten zum Guten oder Schlechten ­beeinflussen. Auch zu Therapiezwecken seien sie geeignet.

Kate Darling (37) ist Expertin für Roboterethik. Die gelernte Juristin forscht am MIT Media Lab in Cambridge, USA, über die Interaktionen von Robotern und Menschen. Auf ihrem Arm trägt sie den Roboter-Dinosaurier Pleo. Derzeit schreibt Darling ein Buch über die Geschichte der Nutztierhaltung und welche Lehren man daraus für die Robotertechnik ziehen kann.

TR: Manchmal müssen Forscher ungewöhnliche Dinge tun. Sie haben zum Beispiel Versuchspersonen gebeten, einen kleinen Dinosaurierroboter zu foltern. Warum, und was haben Sie dabei herausgefunden?

Kate Darling: Pleo ist ein wirklich niedlicher Baby-Dinosaurierroboter: Er zeigt ein lebensechtes Verhalten und ahmt beispielsweise Schmerzen nach, wenn man ihn am Schwanz festhält oder zu hart schlägt. Da diese Roboter recht teuer sind, haben wir damit allerdings keine echten Versuche durchgeführt, sondern nur ein Gedankenexperiment. Bei einem Workshop, den mein Kollege Hannes Gassert und ich veranstalteten, haben wir von den Teilnehmern, die mit den Dinos spielten, zu deren Überraschung verlangt, dass sie die Roboter foltern und töten sollten. Es war sehr dramatisch. Sie wollten es nicht tun.


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