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www.mauriciogiraldo.com/vgline/beta/

Mauricio Giraldo Arteagas video game history timeline ist nicht nur wegen ihrer Informationsfülle zur Geschichte der Computerspiele interessant; sie bereitet die Informationen auch auf eine sehenswerte Weise auf, die zum Herumspielen geradezu verleitet. Auf einer Leiste markiert die Site wichtige Punkte der Computerspielhistorie mit einem Kästchen, das nicht mehr als ein Stichwort und ein kleines Bild umfasst.

Wichtige Zeitpunkte können dabei neue Spiele sein, die Einführung neuer Techniken wie Blu-ray oder die Geburt einer wichtigen Persönlichkeit der Computerspiel-Branche. Klickt der Besucher auf eines der Kästchen, so poppt ein Fenster mit weitergehender Information auf, die Arteaga unter anderem der Wikipedia und verschiedenen Spielemagazinen entnommen hat. Einzelne Kategorien lassen sich per Tastaturbefehl ausblenden. Den gesamte Datenbestand durchforstet auch eine Volltext-Suchmaschine.

http://sprachatlas.bayerische-landesbibliothek-online.de

Wer die Einwohner des Bundeslandes Bayern pauschal als „Bayern“ bezeichnet, bekommt spätestens vor Ort ein Problem. Schließlich leben im Freistaat (Ober-, Mittel- und Unter-) Franken, Schwaben, Ober- und Niederbayern und noch viele weitere Völkchen mit einem ausgeprägten Bewusstsein für die jeweilige regionale Identität. Doch damit nicht genug, gibt es in Bayern auch noch unzählige Dialekt- und Mundart-Varianten. Erzählt beispielsweise ein Franke etwas von einem Hätscher, versteht auch der Oberbayer meist nur Bahnhof, denn der Schluckauf heißt bei ihm Schnaggla.

Um auch Nicht-„Bayern“ die sprachlichen Eigenheiten und Phänomene des südlichsten deutschen Bundeslandes näherzubringen, hat die Bayerische Staatsbibliothek einen Sprachatlas ins Netz gestellt, der Tondokumente aus insgesamt 70 Orten enthält. Für zahlreiche Wörter aus verschiedenen Themenbereichen kann sich der Nutzer die jeweiligen Dialektformen durch Anklicken vorsprechen lassen. (pmz)

www.kommhelp.de

Der PC und das Internet können für Menschen mit Handicaps ein Segen sein. Sie ermöglichen ihnen, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten und ein selbstbestimmteres Leben zu führen – wenn sie den PC bedienen können. Mitunter macht es die Behinderung aber unmöglich, normale Ein- und Ausgabemedien des Computers zu nutzen.

Der kommhelp e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, vornehmlich motorisch Behinderten und nicht sprechenden Personen die Möglichkeiten und Hilfsmittel aufzuzeigen, um den PC nutzen zu können. Der Verein berät, schult und unterstützt behinderte Menschen und ihre Angehörigen bei der Auswahl und dem Gebrauch der jeweils angemessenen technischen Hilfsmittel.

www.deathnull.org

Manchmal ist man von einem Schrieb so genervt – etwa vom siebzehnten Werbebrief immer desselben DSL-Providers –, dass nur Wegwerfen nicht reicht. Diese papierne Belästigung einfach leise dem Papierkorb zu übereignen, würde dem Ausmaß der Plage nicht gerecht werden. Der Schrieb muss physisch zerstört werden, und wenn man ihn nicht selbst in Stücke reißt, so möchte man seiner Zerstörung zumindest sinnlich beiwohnen, durch das Knirschen eines Schredderwerks etwa.

Für elektronische Dokumente existierte eine solche Stätte des Abreagierens bislang nicht. Spam oder schlechte Manuskripte konnte man bisher nur lautlos in einen virtuellen PC-Papierkorb verschieben. Das Kunstprojekt /death/null von Ulf Schleth dagegen gibt einem digitalen Löschprozess zumindest die Anmutung einer physischen Komponente. Die Dateien, die auf die Website hochgeladen werden, werden gelöscht, verspricht Schleth. Vorher generiert /death/null allerdings noch eine digitale Signatur, einen Grabstein, den die Site auf einem virtuellen Friedhof ausstellt.

http://flavors.me

Der Digital Native ist typischerweise in diversen sozialen Netzwerken unterwegs, unterhält einen Twitter-Account und betreibt ein bis drei Blogs. Flavors.me sammelt und präsentiert in einer Art Mitmachweb-Visitenkarte die selbst produzierten Inhalte unter einer Oberfläche. Dazu kann es die Inhalte aus 20 Diensten einbetten, angefangen bei sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter über Blog-Hoster wie Tumblr und Posterous bis zu Multimedia-Horten wie Youtube und Flickr.

Daraus baut es sehr schlichte, elegante Sites, bei denen das flächenfüllende, vom Benutzer beigesteuerte Hintergrundbild dominiert. Vier Designs stehen zur Auswahl, die sich in Bezug auf die Farben und die Fonts anpassen lassen. In einer Basisversion ist flavors.me kostenlos, die erweiterte Version umfasst für 20 US-Dollar pro Jahr eine eigene Domain und ein Werkzeug zur Traffic-Analyse.

www.ct.de/1017174


Die Websites aus c't 16/2010