Wie KI historische Forschung verändert

Historiker setzen zunehmend Informatik ein, um zu analysieren, wie die Menschen vor Jahrhunderten gelebt haben. Das eröffnet neue Möglichkeiten.

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(Bild: tomertu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Moira Donavan
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Venedig. Ein Abend im Jahr 1531: In einer Druckerwerkstatt arbeitet ein Lehrling an einer Seite für ein Astronomie-Lehrbuch – dichte Textzeilen und eine Holzschnitt-Illustration eines Engelskopfes. Der beobachtet Formen, die sich durch den Kosmos bewegen – das Abbild einer Mondfinsternis.

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Wie alle Aspekte der Buchproduktion im 16. Jahrhundert ist dies ein zeitaufwendiger Prozess. Aber dennoch ermöglicht er, Wissen in nie da gewesener Geschwindigkeit zu verbreiten.

Heute, knapp fünfhundert Jahre später, sieht die Informationsproduktion völlig anders aus: Digitale Bilder, Videos und Texte strömen terabyteweise. Sie zirkulieren fast augenblicklich und müssen fast ebenso schnell von trainierten Modellen analysiert werden, um den Datenstrom zu sortieren. Und sie ermöglichen es gleichzeitig erst, diese Maschinen-Lern-Modelle zu trainieren. Dieser Wandel in der Informationsproduktion wirkt sich auf die Zukunft aller Bereiche aus, von der Kunst bis zur Arzneimittelentwicklung.