Auf neuem Kurs
Warum Apple das Konzept seiner Stores verändert
15 Jahre nach der Eröffnung der ersten Apple Stores krempelt Retail-Chefin Angela Ahrendts das Konzept der Konsumtempel kräftig um. Doch eine Schwachstelle im Konzept der Stores wird bei der Umgestaltung nicht beseitigt.
An den Erfolg der 483 Apple Stores weltweit kommt kaum eine Einzelhandelskette und kaum ein Luxusgeschäft heran, zumindest was die Zahlen angeht. Bei einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens eMarketer führten die Läden von Apple im vergangenen Jahr zumindest in den USA die Bestenliste mit einem Jahresumsatz von rund 60.000 Dollar pro Quadratmeter Ladenfläche an. Damit hängte Apple selbst Handelsriesen wie Murphy USA (Walmart) mit 40.000 Dollar pro Quadratmeter und Luxusmarken wie Tiffany & Co. (32.000 Dollar) deutlich ab. Aber nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, Asien und Lateinamerika dürften die Stores in ähnlichen Dimensionen einen steten Geldstrom in die Kasse von Apple spülen.
Als Steve Jobs im Mai 2001 die Kunden in den beiden ersten Apple Stores in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Virginia begrüßte, war dieser Megaerfolg überhaupt nicht absehbar. Zu diesem Zeitpunkt stand Apple zwar nicht mehr kurz vor der Pleite wie einige Jahre zuvor. Ob der Wiederaufstieg von Apple tatsächlich gelingen würde, stand aber noch in den Sternen. Experten waren sich auch unsicher, ob es wirklich eine gute Idee ist, dass ein Computerhersteller eine eigene Ladenkette gründet, um damit auch seinen traditionellen Partnern im Handel Konkurrenz zu machen. Und es fehlte noch an attraktiven Produkten: Vor fünfzehn Jahren hatte Apple noch nicht einmal den iPod im Programm, der kam erst ein halbes Jahr später. An die Megaseller iPhone und iPad war noch gar nicht zu denken.