1Password: Passwort-Manager sammelt Risikokapital ein
Nach 14 Jahren ohne Risikokapital soll eine große Finanzspritze für weiteres Wachstum bei der Passwortverwaltung sorgen.
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1Password startete als Mac-App, inzwischen gibt es die Passwortverwaltung für alle großen Betriebssysteme.
(Bild: 1Password)
Der Passwort-Manager 1Password hofft auf beschleunigtes Wachstum durch Risikokapital: Die Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft Accel Partners hat nun 200 Millionen US-Dollar investiert, wie 1Password-Gründer Dave Teare bekanntgab. Accel erhält dadurch eine Minderheitsbeteiligung an der Passwortverwaltung.
Der Enterprise-Markt lockt
Man zähle bereits inzwischen Millionen Nutzer, darunter zunehmend auch große Firmenkunden bis hin zu IBM, die ihren Mitarbeitern die Passwortverwaltung zur Verfügung stellen, schreibt Teare. Nach 14-jähriger profitabler Geschäftstätigkeit und mehrfacher Ablehnung von Risikokapital, habe man sich nun doch zu diesem Schritt entschieden: Neben der Geldspritze könne man auch von der "Expertise und Beratung" profitieren, die Accel beisteuert, betont Teare. Es handele sich nicht nur um eine Investition der Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft, sondern eine Partnerschaft.
Das Geld solle nun weiteres Wachstum ermöglichen und vermutlich auch einen umfassenderen Einstieg in den Enterprise-Markt ermöglichen. 1Password zählt inzwischen bereits rund 170 Mitarbeiter. Konkrete Pläne wurden nicht bekanntgegeben.
Abomodell und Cloud-Zwang sorgen für Kritik
1Password startete als eine für Endanwender gedachte Passwortverwaltung auf macOS, inzwischen ist die Software plattformübergreifend verfügbar und setzt vorrangig auf Abonnements – mit Angeboten für Familien bis hin zum Firmen-Teams.
Die Änderung des Geschäftsmodells vom Einmalkauf auf Abos sorgte bei langjährigen Nutzern immer wieder für Verärgerung. Zuletzt wurde die Passwortverwaltung scharf kritisiert, weil aus der iPhone-App leise die Option gestrichen wurde, einen lokalen Tresor erstellen zu können – statt auf Cloud-Sync setzen zu müssen. Die Funktion brachte 1Password schließlich wieder zurück, aber nur für Bestandskunden.
In den Markt der Passwortverwaltungen drängen auch Plattformbetreiber wie Apple: Mit dem iCloud-Schlüsselbund liefert der Hersteller eine kostenlose, in das System integrierte Passwortverwaltung mit. Sie bietet eine zunehmende Zahl an Basisfunktionen, darunter auch die Synchronisation zwischen iOS und macOS.
(lbe)