500.000 US-Volkszähler bald mit iPhones unterwegs

Das US-Volkszählungsamt löst beim Zensus 2020 Papier und Stift durch eine iPhone-App ab. Der Großauftrag umfasst mehrere hunderttausend Geräte.

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Apple

(Bild: dpa, Joel Carrett)

Lesezeit: 2 Min.

Bei der Volkszählung 2020 in den USA kommen erstmals großflächig Smartphones zum Einsatz. 500.000 Zeitmitarbeiter sollen mit Geräten aus Apples Modellreihe iPhone 8 ausgerüstet werden und die Zählung vor Ort mit einer App durchführen. Sie sind voraussichtlich ab Ende Mai in den USA unterwegs, der Beginn wurde wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben.

Die iPhones lassen einem Medienbericht zufolge rein zu diesem Zweck sowie zum Telefonieren verwenden und unterliegen einer Verwaltung per Mobile Device Management (MDM). Die mit der App erfassten Daten sollen zudem nicht lange lokal auf den Geräten verbleiben, sondern möglichst schnell und sicher an die Server der Behörde übermittelt werden.

Die US-Volkszählungsbehörde United States Census Bureau hatte schon 2010 versucht, den vorausgehenden Zensus auch digital durchzuführen, sei mit dem Einsatz von speziellen, durch HTC gefertigten PDAs damals aber gescheitert. Bedingt durch Software-Probleme und der zu zeitaufwändigen Umsetzung habe man letztlich zu Papier und Stift zurückkehren müssen, wie Cnet berichtet. Die Erfassung per App soll nun deutlich schneller sein: Bei einem 2018 durchgeführten Testlauf hätten sich pro Stunde im Durchschnitt gut 1,5 Fälle bearbeiten lassen – statt nur gut ein Fall pro Stunde bei der Datenerhebung mit Papier und Stift. Bei der US-Volkszählung 2020 werden Bürger erstmals auch die Option erhalten, online oder per Telefon zu reagieren.

Für den Neuanlauf habe sich das Census Bureau für iPhones entschieden, nachdem man auch "Android und Tablets" in Erwägung gezogen hatte. Ausschlaggebend sei für die US-Behörde gewesen, dass viele der Zeitarbeiter bereits mit dem iPhone vertraut sind und das Betriebssystem Schutzmechanismen umfasst, darunter App-Sandboxing und ein Blockieren von unsigniertem Code. Eine Rolle habe auch der gewöhnlich vergleichsweise hohe Wiederverkaufswert für Gebrauchtgeräte gespielt, heißt es in dem Bericht: Die Firma, die die iPhones für wenige Monate zur Volkszählung bereitstellt, nimmt diese anschließend wieder zurück.

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Apple hatte den Großauftrag über "mehrere hunderttausend Geräte" im vergangenen Jahr bekanntgegeben, ohne Details zu nennen. Der Behördenauftrag werde auf Apples Enterprise-Finanzierungsplattform zurückgreifen, um die Kosten für die Öffentlichkeit gering zu halten, hieß es damals.

(lbe)