Apple dreht Cloud-Gaming-Dienst Shadow ab

Die Anwendung ist aus dem App Store entfernt worden, weil sie gegen Apples Regeln verstoĂźen soll. Die Apple-TV-Version ist noch da.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Apple dreht Cloud-Gaming-Dienst Shadow ab

(Bild: Shadow)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ben Schwan

Der bekannte Cloud-Gaming-Dienst Shadow ist von Apple aus dem iOS-App-Angebot gestrichen worden. Laut Angaben des Unternehmens wurden die Mobilanwendungen für iPhone und iPad aus dem App Store entfernt, weil man es versäumt habe, "übereinstimmend mit einem bestimmten Teil der App-Store-Regeln zu handeln". Welche genau das waren, sagte Shadow nicht. Während die iOS-Variante der Anwendung von Apple heruntergenommen wurde, ist die tvOS-Version aktuell noch verfügbar.

Der Dienst stellt Usern einen laut eigenen Angaben vollwertigen Gaming-PC im Netz zur Verfügung, über den per Mobilgerät und Rechner zugegriffen werden kann. In den USA zahlt man dafür 13 US-Dollar im Monat. In Deutschland befindet sich Shadow für neue Kunden derzeit in einer "Vorbestellungsphase" mit Starttermin Sommer 2020, nachdem der Service bereits seit 2018 für Nutzer zur Buchung bereitstand; hierzulande kostet er 13 Euro im Monat. Von der App-Store-Problematik sind also auch deutsche Kunden betroffen, die den Dienst aktuell nutzen.

Shadows Angaben zufolge untersucht man derzeit die Situation der App-Store-Herunternahme und "arbeitet daran, Shadow für alle Mobilnutzer zurückzubringen" – und das "so schnell wie möglich". Einen Zeitplan dafür gibt es aktuell noch nicht.

Der Fall erinnert an Probleme, die Apple auch anderen Cloud-Gaming-Anbietern bereitet hatte. So war es anfangs unmöglich, den Steam-Client Link aufs iPhone zu holen. Damals hieß es anfangs, es gebe "Geschäftskonflikte" – es dauerte ein Jahr, bis Steam Link schließlich durchgewinkt wurde.

Apple störte sich offenbar daran, dass Nutzer über die App ursprünglich Steam-Spiele kaufen konnten – ohne dass Apple finanziell daran beteiligt wurde. Für digitale Inhalte, die in iOS-Apps verkauft werden, muss zwingend Apples In-App-Kaufschnittstelle eingesetzt werden, der Konzern verdient dadurch bis zu 30 Prozent an jedem Kauf oder Abo mit.

Ob der Konflikt mit Shadow ähnlich angelegt ist, lässt sich ohne Angaben des Unternehmens aktuell nicht sagen – es könnte auch sein, dass Apple die "Emulation" eines Gaming-PCs auf seinen Geräten missfällt. Dienste wie Shadow sind aktuell stark im Kommen.

So hat Microsoft mit dem Project xCloud fĂĽr iOS bereits einen Testlauf gestartet. Dabei kann man Xbox-Spiele auf iPhone & Co. holen. Apple hat mit Arcade mittlerweile einen eigenen Spiele-Abodienst im Angebot.

[Update 27.02.20 13:30 Uhr:] Information ergänzt, dass Shadow in Deutschland bereits verfügbar war.

Mehr Infos

t

(bsc)