Apple versteckt Werbekosten

Der iPhone-Konzern veröffentlicht erstmals keine Details mehr zu den Ausgaben für Marketing und Werbemaßnahmen. Im vorausgehenden Geschäftsjahr hatte Apple den Milliarden-Etat erst deutlich aufgestockt.

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Apple

(Bild: dpa, Peter DaSilva)

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Apple behält die milliardenschweren Ausgaben für Werbung nun unter Verschluss. Im jüngsten Jahresbericht an die US-Börsenaufsicht SEC verweist der Konzern nur noch darauf, dass die Werbekosten Teil der Vertriebsgemeinkosten (Selling, General and Administrative Expenses) sind, nennt aber keine Details mehr, wie ein Analyst des Bankhauses Wells Fargo bemerkte. Apple sieht Marketing und Werbung als “entscheidend für Entwicklung und Verkauf innovativer Produkte und Techniken”, wie der Geschäftsbericht ausführt.

In den vorausgehenden Jahresberichten hat Apple die Aufwendungen für Marketing und Werbemaßnahmen stets genannt: Im Geschäftsjahr 2015 erhöhte Apple die Ausgaben um fast 50 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar – ein immer sehr kleiner Anteil an Apples massivem Jahresumsatz von über 233 Milliarden US-Dollar. Die Milliardenmarke für Werbung überschritt Apple zum ersten Mal 2012.

Im Geschäftsjahr 2016 gingen die Vertriebsgemeinkosten leicht auf 14,2 Milliarden Dollar zurück – dies sei auch auf niedrigerer Werbekosten zurückzuführen, betont Apple im aktuellen 10-K-Bericht ohne weitere Details zu nennen. Ein Grund für die Änderung bei der Aufschlüsselung der Ausgaben wird nicht aufgeführt. Apple hat die Werbekosten bislang aus eigenen Stücken einzeln genannt, eine Verpflichtung dazu besteht nicht für Unternehmen. (lbe)