Apple will App-Links nicht mehr entgelten

Durch Affiliate-Links konnten Entwickler und Webseitenbetreiber an Einkäufen im App Store mitverdienen – damit ist bald Schluss.

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Für Links in den App Store schüttet Apple künftig keine Provision mehr aus.

(Bild: dpa, Alex Heinl/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Apple stellt das Partnerprogramm für iPhone-, iPad- und Mac-Apps ein. Mit der "Neugestaltung des App Stores auf iOS und macOS und den dadurch verbesserten Methoden zur Entdeckung von Apps" werde man Software komplett aus dem Affiliate-Programm streichen, wie Apple in der Nacht auf Donnerstag gegenüber Teilnehmern des Programms ankündigte. Für das Verlinken anderer Inhalte im iTunes Store, darunter Filme, Musik und Bücher, will Apple weiterhin Provision zahlen. Die Änderung greift ab dem 1. Oktober 2018.

Durch das Setzen von Affiliate-Links in den App Store ist es bislang möglich, eine Provision in Höhe von 7 Prozent des anschließenden Einkaufswertes zu erhalten. Im Frühjahr hatte Apple bereits eine erhebliche Senkung der App-Provision angekündigt, ruderte kurze Zeit später aber wieder zurück und schränkte den gesenkten Anteil auf In-App-Käufe ein – dieser beträgt seitdem nur noch 2,5 Prozent.

Apples Affiliaten-Programm streicht Apps.


Apple behält bei jedem App-Verkauf generell 30 Prozent ein.

Auch Entwickler nutzen deshalb diese Möglichkeit seit längerem auf eigenen Webseiten, um damit einen kleinen Teil der Umsatzeinbuße wettzumachen.

Während Mac-Entwickler ihre Software nach wie vor außerhalb des Mac App Store verkaufen können, bleibt iOS-Entwicklern keine Wahl – sie müssen durch den App Store und damit automatisch 30 Prozent aller Einnahmen an Apple abtreten.

Das Ende des App-Affiliate-Programms kommt unerwartet, eine detaillierte Begründung lieferte Apple nicht. Möglicherweise will das Unternehmen nicht länger Geld für manipulierte Affiliate-Links zu In-App-Käufen ausschütten. Die Maßnahme dürfte aber auch erhebliche Konsequenzen für Entwickler und kleinere Seiten habe: Die altgediente, auf iPhone-Spiele spezialisierte Seite Toucharcade erklärte bereits, man wisse noch nicht, ob und wie es nach dem Ende des Partnerprogramms weitergehen soll.

Apple legt verstärkt Fokus auf sein stark wachsendes Millliardengeschäft mit Diensten, das zu einem Großteil durch App-Verkäufe gespeist wird. Die Services-Sparte bringt inzwischen fast soviel Umsatz ein wie Mac- und iPad-Verkäufe zusammengezählt. Bis 2021 will Apple den Umsatz mit Diensten verdoppeln, auf den rund 50 Milliarden Dollar im Jahr. (lbe)