Apple zwingt Apps zu Datenschutzerklärung

DSGVO lässt grüßen: iPhone- und iPad-Apps müssen bald im Detail ausführen, welche Nutzerdaten sie sammeln und was damit gemacht wird.

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Apple - App Store

Das Icon des App Stores (M) auf dem Schirm eines iPhones.

(Bild: dpa, Ritchie B. Tongo/EPA)

Lesezeit: 2 Min.

Apple verschärft die Vorgaben für Datenschutzerklärungen: Alle über den App Store vertriebenen Apps müssen künftig erklären, welche Nutzerdaten sie erfassen, in welcher Form die Datensammlung erfolgt, welchem Zweck sie dient und wie diese Daten verwendet werden. Die neue Vorgabe greift ab dem 3. Oktober 2018 bei der Bereitstellung eines Updates oder dem Einreichen einer neuen App, wie das Unternehmen gegenüber Entwicklern mitteilte.

Im App Store vertriebene Software, die noch keine Datenschutzerklärung enthält, wolle Apple nicht automatisch rauswerfen, merkt 9to5Mac an. Sobald ein Entwickler ein Update veröffentlichen will, wird dann aber auch das Nachreichen der Privacy Policy erforderlich. Die Datenschutzerklärung muss auf einer Webseite veröffentlicht werden und auch aus der App heraus auf "einfache Weise zugänglich sein".

Die Datenschutzerklärung der App verlinkt Apple im App Store – sie muss aber auch aus der App zugänglich sein.


Entwickler und App-Anbieter müssen dabei sicherstellen, dass die in der Datenschutzerklärung ausgeführten Angaben zum Schutz der Nutzerdaten auch für alle möglicherweise in die App eingebetteten Analyse-Tools, SDKs von Drittanbietern und Werbeplattformen gilt, wie Apple in seinem App-Store-Regelwerk vorgibt.

In Anlehnung an die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt Apple Entwicklern auch vor, Angaben zur Datenaufbewahrung zu machen sowie dem Nutzer Möglichkeiten zu geben, die Zustimmung für die Datensammlung zu widerrufen und einen Löschantrag der erhobenen Daten zu stellen.

Auf eine Anfrage des US-Abgeordnetenhauses erklärte Apple zuletzt, trotz der Überprüfung aller Apps vor dem Vertrieb im App Store, könne man nicht überwachen, was der jeweilige Entwickler oder App-Anbieter mit den Daten der Nutzer anstelle. Es liege in der Verantwortung des Entwicklers, die Nutzerdaten verantwortungsvoll handzuhaben.

Jede dritte App wird laut Apple wegen Regelverstößen abgelehnt. 40 Prozent der Ablehnungen erfolgt nach Angabe des Konzerns, weil bestimmte Angaben unvollständig sind – dazu kann auch eine fehlende Datenschutzerklärung gehören.

Zugleich betonte Apple, dass sofort Maßnahmen gegen Apps eingeleitet werden, wenn "glaubhafte Informationen" über Datenschutzverstöße vorliegen. Jüngst drängte Apple Facebook dazu, den VPN-Dienst Onavo aus dem App Store zu nehmen – dieser analysierte unter anderem, welche Apps Nutzer gerne einsetzen.

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(lbe)