Gmail: Auch iPhone-Nutzer können Mail-Tracking entgehen

Die gängige Funktion zum Blockieren externer Bilder fehlte der Gmail-App für iOS bislang. Darüber wird auch Tracking-Pixel in E-Mails ausgehebelt.

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Gmail-App

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

iOS-Nutzer können nun in der Gmail-App einstellen, dass externe Bilder blockiert und erst auf Nachfrage geladen werden. Diese in vielen E-Mail-Clients gängige Funktion war über die Web-Oberfläche von Googles Mail-Dienst zwar zugänglich, fehlte in der iOS-Version bislang jedoch. Mit Version 6.0.190811 der Gmail-App kommt sie nun auf iPhone und iPad.

Auch auf dem iPhone kann man das Laden von Bildern und Tracking-Pixeln nun in der Gmail-App blockieren.

Standardmäßig ändert sich jedoch nichts, Bilder werden von der Gmail-App weiterhin automatisch geladen – und damit auch gängige Tracking-Pixel, die den Sender etwa still darüber informieren können, wann eine E-Mail vom Empfänger geöffnet wurde.

Nutzer müssen die neue Nachfrage erst aktivieren: "Vor dem Anzeigen externer Bilder fragen" ist in den App-Einstellungen für den eigenen Benutzer-Account unter "Bilder" zu finden, wie es in Googles Release Notes der neuesten App-Version heißt. Die Funktion scheint Server-seitig freigeschaltet worden zu sein und taucht auch in älteren Versionen der Gmail-App inzwischen auf, wie Leser berichten, die das Update noch nicht installiert haben.

Die Einführung der Funktion folgt wenige Wochen auf die Aufregung über die vom Mail-Startup Superhuman gesetzten Tracking-Pixel – vielen Nutzern scheint das Ausmaß des stillen E-Mail-Trackings dadurch erst klar geworden zu sein. E-Mails des Dienstes waren standardmäßig mit Tracking-Pixeln zur Lesebestätigung ausgerüstet. Der Sender kann darüber aber nicht nur einsehen, ob die E-Mail empfangen, sondern wann, wie häufig und (grob) auch, wo sie vom Empfänger geöffnet wurde – ohne dass dieser in irgendeiner Form darüber informiert wird. Tracking-Pixel sind seit langem gängig in Newslettern und E-Mail-Rundschreiben.

Gmail schleust abgerufene Bilder über eigene Proxy-Server und verschleiert damit zumindest die IP-Adresse, über die eine grobe Ermittlung des Standortes möglich ist. Tracking-Pixel werden aber mit abgerufen, wenn der Nutzer externe Bilder in Mails zulässt. Das Blockieren der Bilder hat Nebenwirkungen: In HTML-Mails fehlen dann Inhalte. (lbe)