Internes Support-Dokument: Welche iPhone-Schäden unter die Garantie fallen
Apples einjährige Garantie deckt spezifische Defekte am iPhone ab, wie ein internes Dokument zur visuellen Inspektion verrät. Bei anderen Schäden bietet der Hersteller eine kostenpflichtige Reparatur an – oder verweigert Serviceleistungen.
Ein durchgesickertes internes Dokument hat Apples Richtlinien zum iPhone-Garantieaustausch ans Licht gebracht. Die Anleitung zur “visuellen und mechanischen Inspektion” soll Mitarbeitern dabei helfen, das vom Kunden eingereichte iPhone zu evaluieren – und darüber zu entscheiden, ob der jeweilige Schaden von der einjährigen Garantie abgedeckt wird. Die von Business Insider veröffentlichten Unterlagen stammen aus dem März 2017 und gelten für iPhone 7, iPhone 6s sowie iPhone 6 – und das jeweilige Plus-Modell.
Garantieaustausch oder kostenpflichtige Reparatur
Dem Inspektions-Guide nach erachtet Apple etwa “Pixel-Anomalien” und Schmutz unter der Displayabdeckung als durch die Garantie abgedeckt – eine Reparatur oder ein Gerätetausch soll aber offenbar nur erfolgen, wenn der Nutzer das Problem von sich aus bemängelt. Eine verschobene Verkleidung bei der FaceTime-Kamera auf der Vorderseite des iPhones fällt demnach ebenfalls unter Apples Garantie sowie ein einzelner Haarriss im Display-Glas. Letzteres gilt allerdings nur, wenn keine Sturzschäden an dieser Stelle zu erkennen sind, so der Hersteller.
Bei vielen anderen Schäden bietet das Unternehmen eine Reparatur respektive einen Austausch “außerhalb der Garantie” an, die Preise dafür wurden jüngst erhöht – sind aber deutlich billiger als der Kauf eines neuen iPhones. Darunter fallen dem Apple-Dokument nach beispielsweise Wasser- und Sturzschäden, gesplitterte Displays, gebogene Gehäuse und verschiedene Beschädigungen an Anschlüssen, Lautsprecher und Mikrofon. Apple verkauft eine Zusatzversicherung, die auch eigenverantwortete Schäden abdeckt – gegen eine Selbstbeteiligung für jeden Schadensfall.
Bei bestimmten Schäden verweigert Apple jeglichen Service
Bei vorsätzlichen Beschädigungen, durch Dritte vorgenommene Reparaturen oder den Einbau von Fremdakkus will der Hersteller keine Serviceleistungen mehr anbieten, der Mitarbeiter solle das Gerät an den Kunden zurückgeben, so das Dokument.
Gegenüber Business Insider erklärte ein Apple-Techniker, das Dokument komme vorrangig bei “seltsamen” Problemfällen zum Einsatz. Oft gebe es auch Schäden, die in dem Inspektions-Guide nicht explizit erwähnt werden, dann behandle man das Problem einfach als Garantiefall. (lbe)