Nach Apple-Bann: Kindersicherungs-Apps dürfen zurück in den App Store

Apple lässt Kindersicherungs-App mit Mobilgeräteverwaltung trotz Sicherheitsbedenken wieder aufs iPhone. Der Konzern hat die Regeln erneut geändert.

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Nach Apple-Bann: Kindersicherungs-Apps dürfen zurück in den App Store

(Bild: Syda Productions / shutterstock.com)

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Knapp drei Monate nach einer großen Rauswurfaktion und Protesten einiger Anbieter kehren Kindersicherungs-Apps in den App Store zurück. Apple hatte Ende 2018 damit begonnen, bestimmte Apps aus dem Store zu entfernen, die Eltern Kontrollmöglichkeiten über die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder geben.

Der iPhone-Konzern verwies im April zur Begründung darauf, die Apps brächten durch die Verwendung "der hochgradig invasiven" Mobilgeräteverwaltung (MDM) "Datenschutz und Sicherheit der Nutzer in Gefahr". MDM gebe Dritten Kontrolle über das Gerät und Einblick wie etwa Standort, App-Nutzung, E-Mail-Accounts und Browser-Verlauf. Das sei etwa beim Einsatz durch Unternehmen für die hauseigene Geräteflotte legitim, aber nicht für im Endkunden-Markt tätige Firmen, die darüber eine Dienstleistung verkaufen.

Anbieter von Kindersicherungs-Apps reagierten mit Unverständnis und Gegenvorwürfen: Apple habe die Apps rausgeworfen, um seine eigene mit iOS 12 neu eingeführte Bildschirmzeitfunktion zu bevorzugen. Kaspersky Lab reichte deswegen sogar eine Kartellbeschwerde gegen Apple bei der russischen Wettbewerbsbehörde (FAS) ein.

Apple nutze seine Position als Plattformbetreiber, um Regeln vorzugeben, die andere Entwickler benachteiligen, hieß es in der Beschwerde. Das sei besonders problematisch, weil der von Apple kontrollierte App Store der einzige Weg ist, um iPhone-Apps zu verkaufen. Die Anbieter forderten zudem eine Schnittstelle von Apple um Kindersicherungsfunktionen umzusetzen, da es diese bislang für iOS nicht gibt, sei man auf Techniken wie MDM ausgewichen.

Anfang Juni reagierte Apple überraschend mit einer Regeländerung: Kindersicherungs-Apps ist es seitdem plötzlich "in begrenzten Fällen" erlaubt, MDM zu verwenden. Diese Apps dürfen keinerlei Daten an Dritte weitergeben oder verkaufen, betont Apple weiter, dies müsse zudem in der jeweiligen Datenschutzrichtlinie des Anbieters auch schriftlich fixiert werden. Eine Begründung für den plötzlichen Rückzieher nannte Apple nicht. (lbe)