Wettbewerbsvorwürfe: Rekordstrafe gegen Apple in Frankreich erwartet

Frankreichs Wettbewerbsbehörde hat angeblich 'illegale Einschränkungen' in Verträgen des iPhone-Konzerns entdeckt – zum Nachteil lokaler Apple-Händler.

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Apple-Store

(Bild: dpa, Nicolas Armer/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Apple droht eine weitere Strafzahlung in Frankreich: Die Autorité de la Concurrence steht Medienberichten zufolge nach einer mehrjährigen Untersuchung kurz davor, eine Strafe gegen den Konzern zu verhängen – wohl in Rekordhöhe.

Der Fall steht im Zusammenhang mit der Pleite des einst größten französischen Apple-Händlers eBizcuss im Jahr 2012. Der Händler warf dem iPhone-Konzern vor, die hauseigenen Ladengeschäfte gegenüber Dritt-Händlern zu bevorzugen man habe populäre Produkte des Herstellers erst spät oder gar nicht erhalten, das habe das Geschäft geschädigt.

Die Behörde werde ihre Entscheidung voraussichtlich am kommenden Montag bekanntgeben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Es gehe dabei um 'illegale Einschränkungen' zwischen Apple und Großhändlern wie Tech Data, die lokalen Apple-Händlern (Apple Reseller) wie eBizcuss geschadet hätten, schreibt Politico Europe unter Verweis auf Gerichtsdokumente. Um welche Einschränkungen es sich dabei genau handelt, wurde bislang nicht bekannt.

Frankreichs Wettbewerbsbehörde hatte 2013 Apples Geschäftsräume durchsucht und Unterlagen sichergestellt. Die Untersuchung habe sich dann in die Länge gezogen, weil Apple die Legalität der Maßnahme angefochten hatte, so Politico. Erst 2018 habe ein französisches Gericht entschieden, dass die Durchsuchung rechtmäßig gewesen ist. Die erwartete Strafzahlungen werde eine der größten wenn nicht die größte, die die Behörde bislang verhängt habe, heißt es weiter – und könnte im dreistelligen Millionenbereich liegen.

Apple musste jüngst bereits 25 Millionen Euro wegen der heimlichen Drosselung von iPhones per Software-Update zahlen. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Apple nach einer Übereinkunft mit der Steuerbehörde in Frankreich Steuern in Höhe von angeblich rund 500 Millionen Euro nachgezahlt hat. Die Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes (DGCCRF) wirft Apple und Google zudem vor, dass ein "signifikantes Ungleichgewicht" zwischen den App-Store-Betreibern und einzelnen Entwicklern besteht. (lbe)