Mac & i 3/2022
S. 8
Report
iCloud-Sicherheit

Das iCloud-Problem

Warum das Backup unsicherer ist, als viele vermuten

Apple wird nicht müde zu betonen, größten Wert auf den Datenschutz und die Privatsphäre zu legen. Doch der Konzern versäumt es, iCloud-Backups mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu schützen – und übergibt sie bei Bedarf an Behörden. Viele Nutzer wissen das nicht.

Von Ben Schwan und Mark Zimmermann

Apple hat die Wahrung der Privatsphäre seiner Nutzer als Markenwert erkannt. So setzt das Unternehmen bei seinen populären Kommunikationsdiensten iMessage und FaceTime von Anfang an auf die sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der niemand, auch Apple selbst nicht, mitlauschen kann, bekämpft aktiv das Tracking durch Werbefirmen auf iPhone, iPad oder Mac (siehe Mac & i Heft 2/2021, ab S. 26) und legte sich sogar öffentlichkeitswirksam mit der US-Bundespolizei FBI an, als die den Konzern zwingen wollte, Software-Hintertüren in iOS einzubauen (Mac & i Heft 3/2018, S. 8). All das macht auch wirtschaftlich Sinn: „Datenschutz – das ist iPhone“ kommt als Werbeslogan an und dient dem Konzern auch dazu, höhere Preise als bei der Konkurrenz zu rechtfertigen.

Angreifbar sind iPhone, Mac & Co. allerdings genauso wie Windows oder Android – und das durchaus über Monate mit offenen Sicherheitslücken, wie der Skandal um die Spyware „Pegasus“ zuletzt zeigte (siehe Mac & i Heft 2/2022, S. 132 und Mac & i Heft 5/2021, ab S. 68).