IoT-Projekt: Fidget Spinner nachgemessen
Wie schnell und wie lange dreht sich mein Fidget Spinner wirklich? Dieses einfach nachbaubare Elektronik-Projekt mit der Lernplatine IoT-Octopus oder einem ESP8266-Modul verrät es.

- Helga Hansen
Gerade sind Fidget Spinner gefühlt in jeder Hand. Das Kugellager in der Mitte festhalten und die Flügel losdrehen – das Prinzip hinter den Handkreiseln ist denkbar einfach. Doch wie schnell drehen die sich eigentlich? Make-Autor Guido Burger hat dazu ein Projekt mit der Lernplatine für das Internet der Dinge, dem IoT-Octopus, entwickelt. Mit ihr lässt sich ermitteln, wer seinen Spinner am schnellsten dreht.
Einfacher Aufbau
Grundlage des Messgeräts ist eine infrarot-basierte Lichtschranke, die jede einzelne Umdrehung des Spinners zählt. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um den Spinner gleichmäßig durch den u-förmigen Sensor zu drehen. Für den Aufbau benötigt man neben der Schranke nur einen Widerstand (220 Ohm), mit einem passenden Breakout-Board wird der Anschluss aber noch einmal einfacher.
Wer einen IoT-Octopus nutzt, kann den Sensor ĂĽber einen Grove-Stecker mit dem Board verbinden. Wer ein anderes Modul mit dem ESP8266-Mikrocontroller hat, muss die Spannungsversorgung (VCC), Masse (GND) und Datenleitung (GPIO 4) selbst verbinden.
Tacho im Internet der Dinge
Für die Auswertung der Daten nutzt Burger die IoT-Plattform Blynk, mit deren App man Projekte direkt über das Smartphone steuern kann. Den dafür notwendigen Arduino-Sketch gibt es zum Download auf der Projektseite bei Hackster.io. Wer einen Spinner mit mehr oder weniger Flügeln nutzt, muss den Code anpassen. Der Sensor zählt alle Unterbrechungen, bei drei Flügeln bedeutet aber nur jede dritte eine Umrundung. Bei der Umrechnung vom Sekundenwert gilt: 60 geteilt durch 3 ergibt 20. Ensprechend muss rpm=20*1000/(millis()-timeold)*rpmcount;
gegebenenfalls angepasst werden. Alternativ gibt es auch eine Version, die auf der grafischen Programmierumgebung Ardublock basiert.
Fidget Spinner nachgemessen (5 Bilder)

Insgesamt hat Burger bisher durchschnittlich 600 bis 900 Umdrehungen pro Minute gemessen, bis zum Spitzenwert von 1500 Umdrehungen. Mit dem Sensor lässt sich nun auswerten, ob Veränderungen am Lager oder unterschiedliche Bauweisen sich auf die erreichbaren Geschwindigkeiten auswirken. (hch)