Schöner leben mit dem Internet of Shrimps

Eher schwach seien die Verkaufsargumente für das Internet der Dinge meint Künstler Ralph Kistler. In seiner Installation "Internet of Shrimps" spielt er das vernetzte Heim einmal durch. Gesteuert wird es von einem Arduino ohne Internetzugang.

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Auf einem weißen Schreibtisch steht ein Tablet, darum herum sind ein Mini-Keyboard, ein Wählscheibentelefon und Icons mit Social-Media-Logos verteilt

(Bild: Ralph Kistler)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Helga Hansen

Braucht wirklich jedes Gerät einen Internetzugang? In seiner interaktiven Installation "Internet of Shrimps" setzt sich Medienkünstler Ralph Kistler mit dem dauervernetzten Heim auseinander. Dabei kombiniert er aufgezeichnete Szenen mit einem Tisch voll reagierender Gegenstände. In sechs Sketchen demonstriert er als Hausherr die Vorteile seines interaktiven Haushalts.

Internet of Shrimps (4 Bilder)

Kistler gibt den Takt vor, das Geschirr folgt.
(Bild: Ralph Kistler)

Wie auf Fingerzeig gehen etwa die Lichter an und aus, während er gehorsam die Getränke öffnet, die ihm das System auswählt. Musiziert er mit einem Topf, spielt das Geschirr auf dem Tisch die Melodie nach. Eine Gesangseinlage begleitet das Casio-Keyboard autonom. Eine schöne neue Welt, bis die verschiedenen Telefone unablässig klingeln und immer neue Notifikationen von Social-Media-Netzwerken auftauchen, blinkend und um die Wette piepsend. Wer arbeitet hier eigentlich für wen und wessen Leben wird nun einfacher?

Kern der Installation ist das Tablet, auf dem die Besucherinnen und Besucher den aktuellen Film auswählen können. Dort läuft eine Javascript-Anwendung im Webbrowser, die auch die jeweilige Zeit an Mikrocontroller weiterreicht. Ein Arduino Mega und ein Arduino Uno und zahlreiche Servos bewegen die Gegenstände auf dem Tisch. Ein Raspberry Pi sorgt für den Überwachungsmodus, in dem eine Kamera den Tisch filmt und auf einem Monitor wiedergibt. (hch)