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Funk-Steckdosen-Steuerung mit Linux

Projekte Harald Pichler

Computergesteuerte Steckdosen sind praktisch: Das Radio geht zu den per Crontab eingestellten Zeiten an. Die Weihnachtsbeleuchtung geht automatisch an und aus. Zum Energiesparen lassen sich selten genutzte Peripheriegeräte fernschalten.

Zutaten

Angeregt durch den Artikel "Funkschalter-Steuerung mit dem IO-Warrior" von Thomas Wagner entschied ich mich, eine Linux-Variante zu realisieren

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Öfters stellt sich die Frage, wie man denn am besten „230V-Verbraucher“ mit Linux schalten könnte. Da „Basteln mit Netzspannung“ nicht jedermanns Sache ist (Und bitte, liebe Kinder, probiert das nicht zu Hause aus) habe ich einen alternativen Vorschlag, der bereits fertige Netzschalter verwendet, welche mit einer Funkfernbedienung über Linux geschaltet werden können. Die Funktionsweise besteht darin den Handsender eines Funksteckdosensets mit einer „Linux-Hardware“ zu verbinden und über diesen die Funk-Steckdosen anzusteuern. Dadurch entsteht eine netzwerkfähige Linux-Funk-Steckdosensteuerung.
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Im Handsender kommt ein Schaltkreis vom Typ HX2262 zum Einsatz. Das Linux-Modul steuert über i2c einen I/O Expander an und dieser einen ULN2003 Treiberbaustein. Dieser steuert den Handsender IC HX2262 an. Der Handsender funkt über 433 Mhz die Steckdosen an. Die Steckdosen empfangen die Signale und schalten je nach Befehl den angeschlossenen Verbraucher ein oder aus.
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Auf dem eingebauten Linux-Modul läuft die Linux Distribution DigiEL. Die Bedienung der Steuerung und das Verändern der Einstellungen erfolgt über einen Webbrowser. Für Smartphones und Tablets stehen eigene Mobile-Seiten zur Verfügung. Außerdem ist ein SSH-Server aktiviert. Die Steuerung lauft über IPv4 und IPv6. Für eigene Experimente steht noch Platz im JFFS2 RootFS zur Verfügung. Auf dem Linuxboard ist eine serielle Schnittstelle (3,3V) vorhanden. Über diese kann mittels UBoot und eines TFTP-Servers der Kernel und das Rootfs neu eingespielt werden. Mittels ssh kann auf das Filesystem zugegriffen werden. Das Rootfs ist als JFFS2 Image im Flash gespeichert.

Wer Lust zum Nachbau hat kann sich im Downloadbereich unserer Projektseite [1] den Schaltplan und die Software besorgen (Open-HW & Open-Source).


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1792928

Links in diesem Artikel:
[1] http://osdwiki.open-entry.com/doku.php/de%3Aprojekte%3Acontrol-x1