Blick ins Heft c't 3/2024: Softwarebedingte Obsoleszenz
In der aktuellen c't beleuchten wir, was mit vernetzten Geräten passiert, wenn die Cloud abgeschaltet wird. Außerdem helfen wir bei der Smartphone-Auswahl.
Hallo aus Hannover,
wenn ein Hersteller seine Clouddienste abschaltet, wird teure Hardware über Nacht zu Elektroschrott. Und da immer mehr Produktgattungen in die Cloud wandern, von der Körperfettwaage über die Pelletheizung bis zum Auto, dürfte sich dieses Problem weiter verschärfen.
Die ärgerliche Quasi-Enteignung aus der Ferne kommt seit einigen Jahren häufiger vor. Kann man Geräte nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr nutzen, obwohl die Hardware an sich noch einwandfrei funktioniert, sprechen Forscher von „softwarebedingter Obsoleszenz“. Ein Grund können fehlende Sicherheitsupdates sein. Oder der Hersteller kappt die Verbindung zur Cloud und schaltet seine Server für immer ab. In der aktuellen c’t haben wir bei 14 populären Smart-Home-Systemen geprüft, was noch funktioniert, wenn Internet und Cloud ausfallen.
Beim Gerätekauf ist Konsumenten heute meist nicht klar, worauf sie sich einlassen und ob zwingend eine Verbindung zur Cloud nötig ist. Deshalb sollte auf jeder Gerätepackung stehen, welche Funktion auf welcher Plattform nutzbar ist, welche persönlichen Daten man herausgeben muss und in welchem Umfang sich die Geräte lokal einsetzen lassen. Brauche ich auch ohne Fernzugriff ein Konto beim Cloudserver des Geräteherstellers? Und setzt die smarte Waage ernsthaft eine Internetverbindung voraus, um mein Gewicht anzuzeigen?
Ebenso wichtig wäre aber, die Hersteller für ihre Angaben rechtlich in die Pflicht nehmen zu können. Als Nebeneffekt dürften manche Anbieter mit ihren Versprechungen wesentlich vorsichtiger umgehen. Natürlich können die Hersteller nicht dazu verpflichtet werden, die Funktionsfähigkeit ihrer Geräte für alle Ewigkeit zu garantieren – dagegen spricht schon der technische Fortschritt und die natürliche Überalterung von Hardware. Es spricht aus unserer Sicht aber nichts gegen eine Art Mindesthaltbarkeitsdatum.
Die Rechtslage ist hier unbefriedigend. So beschloss die EU mit dem Cyber Resilience Act zwar eine Updatepflicht für alle vernetzten Produkte: Die Hersteller müssen voraussichtlich ab 2027 mindestens fünf Jahre lang Sicherheitsupdates liefern. Schärfere Anforderungen an die Aufrechterhaltung von Clouddiensten sind aber noch nicht in Sicht. Ich hoffe, Sie mussten noch keine Geräte aussortieren, weil die Cloudanbindung nicht mehr funktioniert hat!
Auch das noch!
Deutsche Unternehmen sind keine Fans von wiederaufbereiteten Geräten: Nur vier Prozent nutzen bereits Gebrauchte, 25 Prozent haben den Einsatz zwar schon einmal überlegt, ihn dann aber verworfen. Für das Gros sind Gebrauchtgeräte kein Thema. Dabei ließen sich durch wiederaufbereitete Hardware nach Einschätzung des New Climate Institutes viele Emissionen vermeiden. Eine Kompensation durch den Kauf von CO2-Zertifikaten bezeichnen Kritiker dagegen als modernen Ablasshandel.
Meine persönlichen Highlights in der aktuellen c't
Über eine Milliarde Smartphones werden alljährlich verkauft. Die günstigsten findet man für weniger als 100 Euro, die bestausgestatteten kosten das Zwanzigfache. Unser Leitfaden verrät, worin sich aktuelle Einsteiger-, Mittel- und Spitzenklasse-Handys unterscheiden und wie Sie das perfekte Modell finden.
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Im Finanzsektor tummeln sich redliche, aber auch reichlich unseriöse Unternehmen. Die Website der BaFin hilft zu prüfen, ob man ein Geschäft mit ihnen wagen kann oder lieber die Finger davon lässt.
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Das simple Frage-Antwort-Prinzip aus Quizsendungen wie „Wer wird Millionär" lässt sich auch für den privaten Partyspaß oder das spielerische Lernen in der Schule nutzen. Quizze im Team mit ChatGPT zu entwickeln macht nicht nur Spaß, sondern ist ein einsteigertaugliches Beispiel für sinnvollen KI-Einsatz.
PS aus der Redaktion
Erinnert sich noch jemand von Ihnen an die 1990er Jahre, als das Internet noch nicht mal Neuland war. Damals wusste man beim Fotografieren nicht, ob aus den analogen Aufnahmen überhaupt etwas geworden ist. So schleppten Reportage-Fotografen ihre Filmrollen um die halbe Welt, bevor sie nach Wochen des Bangens ihre Ergebnisse zu Gesicht bekamen. Im neuen Podcast des Magazins c’t Fotografie erzählt Reportage-Fotograf Knut Gielen, wie sein Arbeitsleben vor dreißig Jahren aussah und warum man damals mit diesem Beruf noch richtig Geld verdienen konnte.
Jeden zweiten Sonntag um 9 Uhr spricht Redakteurin Judy Hohmann im Podcast CLICK BOOM FLASH des Magazins c’t Fotografie mit spannenden Gästen über die Welt der Fotografie. Hören Sie doch mal rein bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder einer Podcast-App Ihrer Wahl.
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(uk)