Online-Dienste nach Mozilla-Art

In den letzten Jahren haben wir uns daran gewöhnt, für nützliche Online-Dienste unsere Seele in Form von intimsten Daten zu verkaufen. Doch jetzt kommt das Mozilla-Team und stellt mit Firefox Sync eine Synchronisierungsplattform vor, die technisch sicherstellt, dass der Server-Betreiber keinen Zugang zu meinen Daten hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.

In den letzten Jahren haben wir uns daran gewöhnt, für nützliche Online-Dienste unsere Seele in Form von intimsten Daten zu verkaufen. Bookmarks über mehrere Rechner hinweg synchronisieren kann etwa Googles Chrome seit langem. Der Preis dafür ist, meine Surf-Gewohnheiten mit einem Konzern zu teilen, der sein Geld mit der Auswertung solcher Daten verdient.

Und jetzt kommt das Mozilla-Team und stellt mit Firefox Sync eine Synchronisierungsplattform vor, die technisch sicherstellt, dass der Server-Betreiber keinen Zugang zu meinen Daten hat. Dazu werden Bookmarks, Formulardaten und so weiter lokal mit einer Passphrase verschlüsselt; auf den Mozilla-Servern landet nur verschlüsseltes Kauderwelsch. Und weil diese Passphrase – anders als Username und Passwort für mein Mozilla-Konto – immer lokal auf meinem Rechnern verbleibt, kommt Mozilla auch nicht an die Klartextdaten ran.

Mozilla hat damit gezeigt, dass es auch anders geht als bei Google und wir haben die Wahl. Jetzt ist es an uns, zu zeigen, dass uns das nicht egal ist, sondern dass wir Anwender das sehr wohl zu schätzen wissen. Deshalb nochmal: Danke Mozilla! Hoffentlich gibt es bald mehr Online-Dienste, die statt nach Google-Art nach Mozilla-Art funktionieren.

bye, ju

Jürgen Schmidt,
Chefredakteur heise Security (ju)