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Was wirklich wahr war, in der Hitze der Nacht

Die Antworten auf die Fragen der ersten Runde unseres Sommerrätsels – mit Katzencontent.

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Was wirklich wahr war, in der Hitze der Nacht
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Hal Faber

Der erste Teil des Sommerrätsels beschäftigte sich in zehn Fragen mit der Geschichte des Internets und der Themenwoche zur Mondlandung und Weltraumfahrt. Fünf der Fragen wurden vollständig gelöst, zwei Fragen nur zur Hälfte.

Weil ohne die NASA als planende und finanzierende Behörde die Mondlandung nicht passiert wäre, galt die erste Frage der Internet-Existenz der NASA. Tatsächlich war sie eine der ersten US-Behörden, die im World Wide Web auftaucht. Die Website wurde von Elizabeth "Jake" Feinler gewartet, die zuvor das erste Arpanet-Nutzerhandbuch geschrieben hatte und gleichzeitig das Network Information Center (NIC) des Arpanet leitete. Noch im Alter ist sie internetbewegt und sucht nach Dokumenten aus der Frühzeit des Netzes. Nach ihr wurde in Frage 1 gefragt. Natürlich wurde sie sofort von mehreren Foristen erraten.

Frage 2 suchte den Informatiker Elmer Shapiro, der sich mit den technischen und psychologischen Aspekten eines heterogenen Netzes befasste. Das Zitat stammt aus seinem 1968 erschienenen Bericht "A Study of Computer Networks Design Parameters".

Mit Frage 3 war Paul Baran gemeint, der für den Think Tank der RAND Corporation arbeitete und die paketvermittelte Kommunikation erfand. Baran schrieb den in Frage 3 wiedergegeben Text "On Distributed Communication" im Jahre 1964, als er als Berater der Air Force arbeitete.

Da Katzencontent im Netz ein eigenständiges mehrteiliges rätselhaftes Thema ist, wurden mit Frage 4 die französische Weltraumkatze Félicette gesucht und ihre Nachfolgerin im Geiste, die Nyan Cat.

Frage 5 galt den Hunden, von denen niemand im Netz bekanntlich weiß, dass sie Hunde sind, weil sie sich intelligenter verhalten als die Hetzer im Internet. Gesucht wurde die Bertelsmann-Tochter Lycos Europe, die einen knuffigen Labrador mit großer Spürnase für ihr Suchangebot einsetzte. Das US-amerikanische Original warb für einen der ersten Web-Spider hingegen mit einer Wolfsspinne.

Frage 6 wollte wissen, welche besondere Netiquette in der Newsgroup rec.pets.cats zu beachten war. Verboten waren Diskussionen über vegetarisches Katzenfutter und das Beschneiden von Katzenkrallen. Auch nicht gern gesehen waren Witze nach Skip Mortons Buch 101 Uses for a Dead Cat.

Mit Frage 7 wurde der textbasierte Browser Lynx und sein Entwickler Lou Montulli gesucht, der dem Web das nervige Feature "blinkender Text" bescherte. Die KI-Parodie "Eliza" von Joe Weizenbaum, die mit der Frage 8 gesucht wurde, kann mit ihren ständigen Nachfragen ebenfalls nervtötend sein. Eliza war im Geonet-System von Günther Leue implementiert.

Die Frage 9 nach dem WANK-Hack der Galileo-Mission der NASA ist laut dem Heise-Foristen bgks falsch gestellt, denn Julian Assange hat sich niemals zu diesem besonderen NASA-Hack bekannt. Der US-amerikanische Dokumentarfilmer Alex Gibney, der den Film We Steal Secrets über Assange und Wikileaks drehte, behauptet, dass sich Assange ihm gegenüber damit gebrüstet hat, den Protest-Virus geschrieben zu haben.

Als er beim "National Advisory Commitee on Aeronautics" arbeitete, gehörte der in Frage 10 gesuchte Douglas Engelbart zu dem Team, das die Pläne zur Errichtung der Weltraumfahrtbehörde NASA entwickelte. Das Herumbasteln an Vorschlägen für eine neue Behörde fand Engelbart so öde, dass er sich fragte, ob dies für den Rest seines Lebens eine lohnende Aufgabe sei. Nein, war sie nicht und so machte er sich dran, die Mutter aller Demos noch vor der Mondlandung zu entwickeln, so in dem Sinne: Ein kleiner Klick für mich, ein großer Klick für die Menschheit. (vbr)