Mit der Hightech-Jacke im Internet der Dinge: Immer die richtige Temperatur - und immer alle User-Daten
Ein US-Anbieter bringt eine Thermo-Jacke heraus, die zum Teil des Internet der Dinge werden soll. Werden Kunden sich gefallen lassen, dass nun auch ihr Umgang mit Kleidung in Datenbanken landet?
- Sascha Mattke
Der US-Bekleidungshersteller Ministry of Supply will mit einem neuen Produkt Kleidung zum Teil des Internet der Dinge machen: Eine Jacke namens Mercury soll mit elektrischen Heizelementen und Sensoren stets für eine angenehme Temperatur sorgen und gleichzeitig Daten über den Träger sammeln. Damit setzt das Unternehmen darauf, dass sich künftig auch im Bekleidungsbereich diejenigen Anbieter durchsetzen werden, die über die meisten und besten Daten verfügen. Das berichtet Technology Review online in „Der vernetzte Kleiderschrank“.
„Als Bekleidungshersteller hat man meist nicht mehr Daten, als dass der Kunde Ihr Produkt gekauft hat und wer er ist“, sagt Gihan Amarasiriwardena, Mitgründer und President von Ministry of Supply. Wenn die Mercury-Jacke häufiger gekauft wird, will das Unternehmen alle möglichen interessanten Informationen über sie bekommen, etwa wie oft Kunden sie tragen, wie lang ihre Wege zur Arbeit sind und wie ihre Temperatur-Präferenzen aussehen, ob sie die Jacke auch beim Sport tragen, und so weiter.
Die beheizte Jacke wird über eine App gesteuert, lässt sich mit Alexa synchronisieren und passt ihre Temperatur mittels Maschinenlernen an. Natürlich müssten Käufer zugleich akzeptieren, dass das Ministry of Supply ihr Verhalten beim Tragen der Jacke nachvollzieht. Mit Smartphones haben wir uns an Beobachtung gewöhnt, aber sind wir auch bereit, neuartige persönliche Daten preiszugeben, im Tausch gegen das Versprechen eines Unternehmens, ein besseres Kleidungsstück zu bieten? Ministry of Supply hofft, dass das der Fall sein wird, und positioniert sich mit der neuen Jacke früh für diese Entwicklung.
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(sma)