Resident Evil 2 angespielt: Horror-Klassiker in Bestform
Capcom verpasst Resident Evil 2 ein neues Gewand, hübsch und wahnsinnig brutal. Die Neuauflage bringt die Stärken der Kult-Vorlage noch besser zur Geltung.
Capcom hat den Klassiker Resident Evil 2 neu aufgelegt: Für das Remake hat sich das Studio die neue RE Engine geschnappt, die schon bei Resident Evil 7 im Einsatz war. Vergessen sind die festen Kamerawinkel und groben Pixel des Originals. Stattdessen geht es ganz zeitgemäß in der Schulterperspektive auf die blutige Monsterjagd. Das tut dem Kultspiel gut.
Resident Evil 2 spielt kurz nach den Ereignissen des ersten Teils und schickt die Spieler wahlweise als Leon Kennedy oder als Claire Redfield in die Kleinstadt Raccoon City, wo ein Virus die Bewohner zu Zombies verunstaltet. Die beiden müssen sich durch die Stadt kämpfen, um hinter das Geheimnis der Plage zu kommen. Schade: Zumindest in den ersten Stunden war es egal, für welche Hauptfigur sich die Spieler entscheiden. Bis auf ein paar kleine Details bleibt die Handlung identisch.
Spannungsvoll wie frĂĽher
Der Nervenkitzel kommt Resident Evil 2 auch im Remake nicht abhanden: Es ist auch aus der Schulterperspektive spannend, durch ein verwinkeltes Polizeipräsidium zu irren, wenn hinter jeder Ecke ein Zombie lauern kann. Die Munition ist knapp und bessere Waffen werden nur freigeschaltet, nachdem die Spieler bestimmte Gegenstände finden oder einfache Zahlenrätsel lösen. Praktisch, dass man sich im Inventar neue Munition und Heilpulver zusammenbrauen kann.
Resident Evil 2 angespielt (5 Bilder)
Unendliche Ressourcen gibt es deshalb noch lange nicht: Jeder Schuss sollte genau überlegt sein. Manchmal reicht es auch, den langsamen Gegnern einfach davonzurennen und Munition zu sparen. Typisch für die Reihe: Gespeichert wird an spärlich verteilten Schreibmaschinen.
Die Technik macht’s
Spielte sich das Original durch die statischen Kamerawinkel etwas langsam und hakelig, kommt nun durch die neue Schulterperspektive mehr Tempo ins Spiel. Die Flucht durch das Polizeipräsidium ist jetzt keine Stolperfalle mehr, sondern eine spannende Verfolgungsjagd, bei der man sich als Spieler nicht ständig über wirre Perspektiven ärgern muss. Endlich hat man Kontrolle über das Spiel.
Die neue Grafikengine ist nicht nur Selbstzweck, sondern die sinnvolle Ergänzung eines Spiels, das vor 20 Jahren noch arg unter der limitierten Technik gelitten hat. Zusammen mit der schaurigen Soundkulisse blüht Resident Evil 2 auf und erreicht nach über 20 Jahren endlich Höchstform. Das unverwüstliche Spielprinzip kann es mit jedem aktuellen Survival-Horror-Spiel aufnehmen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Zwischenfazit
Capcom beweist mit der Neuauflage von Resident Evil 2, dass Remakes nicht nur lieblos dahingeklatschte Cash Cows sein müssen. Hier wurden nicht einfach nur ein paar Texturen aufgehübscht, sondern das komplette Spiel bis ins kleinste Detail generalüberholt. Dieser technische Sprung passt perfekt zum Spielprinzip: Die Monsterjagd durch enge Gänge funktioniert auch über 20 Jahre nach der Premiere hervorragend und wird den Spielern die Schweißperlen auf die Stirn treiben.
Ein bisschen gibt es dennoch zu meckern: Die Inventarverwaltung ist umständlich, der Schwierigkeitsgrad zwingt zu Trial-and-Error-Momenten und durch die neue Grafik-Engine steigt der Gewaltlevel in ungeahnt blutige Höhen. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau: Resident Evil 2 ist neben dem Remake von Shadow of the Colossus der Maßstab, an dem sich Publisher bei der Wiederverwertung ihres Katalogs messen müssen.
Resident Evil 2 (ab 19,45 €) erscheint am 25. Januar für Windows, PS4 und Xbox One. Für unser Angespielt haben wir ein paar Stunden mit der PS4-Version gespielt.
Lesen Sie dazu:
(dahe)