Tablet-Netbook-Hybrid von Dell

Dells 10-Zoll-Netbook "Inspiron Duo" hat einen drehbaren kapazitiven Touchscreen mit ungewöhnlicher Mechanik und soll spätestens Anfang Dezember erhältlich sein.

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Von
  • Florian Müssig

Dells 10-Zoll-Netbook Inspiron Duo hat einen ungewöhnlich gelagerten drehbaren Touchscreen.

Auf dem IDF wurde das Inspiron Duo mit seinem ungewöhnlichen Drehdisplay bereits kurz gezeigt, nun veröffentlicht Dell die noch fehlenden Fakten des Tablet-Netbook-Hybrids: Spätestens Anfang Dezember wird er zu kaufen sein. An Bord sind immer Intels Doppelkern-Atom N550 und 2 GByte Arbeitsspeicher; beide sind fest auf die Hauptplatine gelötet und somit nicht tausch- oder erweiterbar. In die Grundkonfiguration für 549 Euro baut Dell eine 250-GByte-Platte ein; gegen Aufpreis soll es auch mehr Speicherplatz geben. Außer in Schwarz soll es das Duo auch mit blauem und rotem Gehäuse geben.

Der Bildschirm zeigt alltagstaugliche 1366 × 768 Punkte, wenngleich die Pixel aufgrund der geringen Diagonale von 10,1 Zoll sehr fein sind. Die Besonderheit: Das Display ist um eine Querachse im ansonsten herkömmlichen Deckel drehbar gelagert. Das hat gegenüber dem bei Tablet-PCs üblichen zentralen Gelenk den Vorteil, dass man bei geschlossenem Deckel immer abgerundete, bündig abschließende Kanten zwischen Deckel und Rumpf hat. Die Drehmechanik eines Vorseriengeräts machte einen soliden Eindruck.

Mit dem Bildschirm nach außen gedreht lässt sich das Duo ausschließlich per Finger bedienen.

Der Touchscreen reagiert dank Kapazitiv-Technik auf Fingereingaben, nicht aber auf Stifte. Die gute Handschrifterkennung von Windows 7 – Dell liefert Home Premium mit – lässt sich somit nicht nutzen, wohl aber Dells eigene Touch-Oberfläche Stage, die man leicht abgewandelt auch auf All-in-One-PCs des Herstellers findet. Stage startet automatisch, sobald man das Display nach außen in die Tablet-Modus umklappt und enthält unter anderem Abspielprogramme für Musik und Videos, eine Bildergalerie und Spiele. Das E-Book-Portal bleibt mangels hiesigem Partner vorerst amerikanischen Kunden vorbehalten. Der kapazitive Touchscreen reagiert flott auf Eingaben; den Wechsel von der Quer- zur Hochansicht sowie der Start von Programmen erledigt das Inspiron Mini Duo wegen des lahmen Atom-Prozessors allerdings nur schleppend.

Lästig ist im Tablet-Betrieb auch das Gewicht von 1,3 Kilogramm: Für ein Netbook geht es in Ordnung, doch reine Tablets wie das iPad sind mindestens ein Drittel leichter. Gegenüber solchen fällt das Duo auch mit seinem hinsichtlich Fingerbedienbarkeit geringen Funktionsumfang zurück. Bei dem Vorseriengerät war das Display zudem stark blickwinkelabhängig: Im Hochkantbetrieb erschienen Farben beim Blick von der Seite arg verfälscht.

In das optionale Dock eingesetzt mutiert das Duo zur multimedialen Jukebox.

Als Zubehör bietet Dell ein Dock mit Lautsprechern an. Dort eingesetzt mutiert das Duo zum digitalen Bilderrahmen samt Wecker, Jukebox und Video-Streaming – wofür der Funktionsumfang der fingerbedienbaren Stage-Software wiederum völlig ausreicht. Das Dock kann den Akku laden; mit einer Füllung sollen rund vier Stunden Laufzeit möglich sein. Kartenleser und LAN-Port gibt es nur am Dock; einen Monitorausgang weder am Dock noch am Duo selbst. Den Preis für das Dock nannte Dell noch nicht, er dürfte aber um 100 Euro liegen. (mue)