Verkörperte Künstliche Intelligenz: Algorithmen sollen Sprache lernen wie Babys

Mit dem Verstehen von Sprache tun sich Maschinen immer noch schwer, weil es ihnen an Allgemeinwissen fehlt. Facebook-Forscher wollen das jetzt ändern.

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Baby, Hand, Kommunikation, Algorithmen

(Bild: Rita, gemeinfrei)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Forscher der Facebook-Gruppe Facebook Artificial Intelligence Research (FAIR) haben zwei Algorithmen programmiert, die das Feld der „verkörperten künstlichen Intelligenz“ voranbringen sollen, und den Code dafür veröffentlicht. Die Konstruktion: Ein „Tourist“-Algorithmus hat sich in New York verlaufen, ein „Reiseleiter“ soll ihm mit Anweisungen in natürlicher Sprache dabei helfen, sich zurechtzufinden. Der Tourist sieht dabei Fotos der realen Welt, der Leiter eine 2D-Larte mit den wichtigsten Gebäuden, berichtet Technology Review online in „KI-Tourist fragt nach dem Weg“.

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Die Idee dahinter ist: So wie ein Baby lernt, indem es Wörter mit Objekten und Handlungen assoziiert, so soll auch der Tourist-Algorithmus allmählich herausfinden, wie Wörter und reale Objekte zusammenhängen – oder zumindest, wie sie sich in eine einfache Straßenansicht der Welt einfügen. KI-Forscher hoffen, dass auf diese Weise trainierte Algorithmen leistungsfähiger in der Verwendung von Sprache werden, denn die ist für künstliche Intelligenz immer noch eine enorme Herausforderung. Zum Teil liegt das daran, dass man für das Auflösen von sprachlicher Uneindeutigkeit ein gewisses Allgemeinwissen über die reale Welt braucht.

Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit der Facebook-Forscher ein Versuch, Algorithmen mehr gesunden Menschenverstand zu verleihen, indem ihr Sprachverständnis eine Grundlage in Form einer vereinfachten Abbildung der echten Welt bekommt. Das Konzept von „verkörperter KI“ gibt es schon eine ganze Weile. Bislang wurde darin aber zumeist mit simulierten Umgebungen statt echter Bilder gearbeitet. Mehr Realitätsnähe macht das Vorhaben komplizierter, wird aber unverzichtbar sein, wenn KI-Algorithmen nützlicher werden sollen.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)