2011 flossen knapp 600 Millionen Euro in den Glasfaserausbau

In die optischen Anschlussnetze investieren vor allem Stadtnetzbetreiber und kommunale Unternehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Richard Sietmann

Neue Wettbewerber insbesondere aus dem Umfeld der Stadtnetzbetreiber und kommunalen Unternehmen werden in den nächsten Jahren einen spürbaren Anteil der Investitionen in Glasfasernetze haben, prognostiziert das auf TK-Breitband-Projekte spezialisierte Beratungsunternehmen Seim & Partner. Im Jahr 2011 seien rund 600 Millionen Euro in reine Glasfasernetze – Fiber to the Home (FTTH) und Fiber to the Building (FTTB) – investiert worden, und zwar "überwiegend durch die Stadtnetzbetreiber, Stadtwerke oder verbundene Unternehmen", erklärte Geschäftsführer Kai Sehm zu einer Marktuntersuchung seines Unternehmens.

Nach seiner Einschätzung werden bei einem eher stagnierenden Gesamtvolumen des Festnetzgeschäfts die neuen Anschlussnetze die etablierten Geschäftsmodelle insbesondere der Deutschen Telekom weiter unter Druck setzen. Diese trug mit rund 200 Millionen Euro etwa ein Drittel zu den Investitionen in diesem Teilmarkt bei. Sie steckte sie in eigene Projekte zum Anschluss von Haushalten mit Lichtwellenleitern.

"Der 'echte' Markt für Glasfasernetze", auf den im vergangenen Jahr ein Anteil von 10 Prozent des gesamten Investitionsvolumens der TK-Branche von rund 6 Millarden Euro entfiel, hat nach Seims Überzeugung "inzwischen die Schwelle einer vernachlässigbaren Marktnische überschritten". Die Zahl der durch Glasfaser erschlossenen Haushalte in der Bundesrepublik beziffert er auf etwa 620.000 Wohneinheiten. Die Erschließungskosten lägen heute durchschnittlich bei 670 Euro in Ballungsräumen und fast 1500 Euro im ländlichen Raum. (anw)