3D-Druck: Fachhochschule Münster stellt Filament selbst her

Das Labor für Kunststofftechnologie und Makromolekulare Chemie auf dem Steinfurter Campus stellt Druckfilamente für die FH Münster kostengünstig her.

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Von
  • Heinz Behling

Für den Eigenbedarf der Fachhochschule Münster stellt das von Prof. Dr. Reinhard Lorenz geleitete Labor auf dem Steinfurter Campus 3D-Druckfilamente selbst her. Das dreiköpfige Team, bestehend aus dem Labormeister Martin Althoff, der studentischen Hilfskraft Alexander Biermann und dem auszubildenden Verfahrensmechaniker Philipp Bischoff, hat die Anlage im vergangenen Jahr geplant.

Philipp Bischoff, Labormeister Martin Althoff und die studentische Hilfskraft Alexander Biermann (v. l.) haben die Filament-Produktionsanlage entwickelt.

(Bild: FH Münster)

Die Anlage produziert durch Aufschmelzen, Fördern und anschließendes Komprimieren, Homogenisieren und Abkühlen ein Kunststoffgranulat, das dann zu einem 1,75 Millimeter dünnen Filament geformt auf Rollen gewickelt wird.

Das Granulat aus sortenrein angelieferten Druckabfällen ist Zwischenprodukt bei der Filament-herstellung.

(Bild: FH Münster)

Bis zu fünf Kilogramm werden so pro Stunde produziert. „Ich habe mich im vergangenen Jahr auf Fachmessen und bei Unternehmen über die Komponenten für die Anlage informiert“, so Althoff. „Die Teile mussten zu unserem Doppelschnecken-Extruder passen, mit dem wir im Labor den Kunststoff verarbeiten. Die weiteren Applikationen haben wir dann entweder eingekauft oder selbst angefertigt.“

Die Produktionskosten liegen dabei deutlich unter dem Marktpreis, da die Anlage auch auf der Fachhochschule entstandene Fehldrucke als Ausgangsmaterial verarbeitet, wenn die sortenrein getrennt werden.

Nicht nur handelsübliche Standard-Filamente können so produziert werden, auch Spezial-Material ist möglich. „Wenn zum Beispiel jemand ein magnetisches Filament benötigt, können wir hier eine maßgeschneiderte Lösung finden“, so Althoff.

(hgb)