3D-Druck: Wenn die Müslibox zum Filamenttrockner wird

Saubere 3D-Drucke dank Müslidose: Mit wenigen Handgriffen wird die Tupperware zum Filamenttrockner.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Johannes Börnsen

Während PLA noch vergleichsweise gutmütig ist, reagieren PETG und Nylon gerne mit fiesen Druckfehlern auf zu feuchte Lagerung: 3D-Druck-Filamente sind hygroskopisch, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen können. Diese verdampft beim Drucken und kann zu Bläschen und schlechter Schichthaftung führen. Im Handel wartet die vermeintliche Lösung: Trockenkammern oder Dörrautomaten erwärmen Filament und Luft und entziehen dem Kunststoff so vor dem Druck die störende Feuchtigkeit. Mit unseren Filamentboxen auf Basis von Müslibehältern geht das aber noch viel einfacher. Statt das Filament vor dem Druck für einige Stunden in die warme Trockenkammer zu legen, wird es dauerhaft bei Raumtemperatur in den umgebauten Müsliboxen gelagert.

Um dem Filament langsam die unerwünschte Feuchtigkeit zu entziehen, wird ein Säckchen Silikagel in die Box gelegt. Außerdem wird die Spule in der Box auf einer Achse gelagert und das Filament über PC4-M10-Pneumatik-Fittinge nach außen geführt. Dadurch muss das Filament zum Druck nicht aus der Dose genommen werden, sondern kann dauerhaft im Behälter verbleiben. Um den Innenraum der Dose überwachen zu können, kommt zusätzlich ein digitales Luftfeuchtigkeitsmessgerät zum Einsatz. Das zeigt zwar nicht direkt die Feuchtigkeit des Filaments an, sondern nur die der Luft im Inneren der Box – ist das Silikagel aber nach einigen Jahren vollgesogen, sieht man dies an der steigenden Luftfeuchtigkeit.

Das Bild ist zwar schlecht freigestellt, zeigt aber die fertig umgebauten Müsliboxen. Zum Drucken wird der Schlauch aus der unteren Durchführung gezogen.

Für den Umbau benötigen Sie auch jeweils Teile aus dem 3D-Drucker: Die Achse zum Aufhängen der Filamentspule wird in zwei mit der Dose verschraubte oder vernietete 3D-gedruckte Halter gehängt. Auch das Messgerät bekommt einen Rahmen aus dem Drucker. Die Druckdaten dazu sowie alle Links zu den verwendeten Teilen finden Sie in der Videobeschreibung auf Youtube.

Wenn in unserer Make-Videowerkstatt das Licht angeht, wird gelötet, gesägt, gehämmert und geschweißt: Jede Woche zeigt unser Videoredakteur Johannes Börnsen, wie es geht. Egal, ob eine Maker-Werkbank für 50 €, ein selbst gebauter Halter fürs Balkonkraftwerk, WLED für Einsteiger oder eine Retro-Lampe aus Pappe und Sperrholz im Stil von Marquee-Buchstaben: Unsere Youtube-Videos sind kostenlos und ohne Abo abrufbar. Unterstützt wird Johannes dabei von den anderen Redaktionsmitgliedern, von denen Johannes sich gerne erklären lässt, was er selbst nicht weiß. Übrigens: Unsere bisher auf Youtube veröffentlichen Artikelergänzungsvideos laden wir auch weiterhin auf Youtube hoch. Den Link dazu finden sie hinter der Short-URL des jeweiligen Artikels im Heft.

(jom)