3D-Drucker: Superschneller Printer mit bis zu 1200mm/s und Radar-Überwachung

Der chinesische Hersteller FLSUN liefert ab Januar zunächst in China, ab Ende Februar auch in Europa einen superschnellen 3D-Drucker (bis zu 1200mm/s) aus.

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(Bild: FLSUN)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1200 mm/s soll der 3D-Drucker S1 des chinesischen Herstellers FLSUN arbeiten. Der Deltadrucker befindet sich zurzeit in der Vorverkaufsphase. Ab Ende Februar soll er auch in Europa geliefert werden können.

Von der Ausstattung bringt das Gerät alles mit, um qualitativ tatsächlich mit solchem Tempo in guter Qualität drucken zu können. Da ist zunächst das Gewicht: Die 39 Kg des Vollmetall-Rahmens dürften genügen, um den Printer auch bei extrem schnellen Richtungswechseln (max. Beschleunigung 40000 mm/s2) schwingungsarm zu halten. Da bei Deltadruckern außerdem nur der Druckkopf bewegt wird, während die Plattform stillsteht, ist eine weitere Schwingungsquelle ausgeschlossen. Die Schrittmotoren der Achsantriebe sind Closed-Loop-Motoren: Das bedeutet, dass sie an die Druckerelektronik (Quad-core A7 mit 1,5 GHz und 16 GB EMMC) zurückmelden, wie viele Schritte sie tatsächlich ausgeführt haben. So können die bei hohem Tempo oft auftretenden Schrittauslassungen vermieden werden. Der oft als Maßstab benutzte 3D-Benchy soll so fehlerfrei in 8 Minuten 40 Sekunden gedruckt werden können.

Der Druckraum hat einen Durchmesser von 320 mm bei einer Höhe von 430 mm. Da bei Deltadruckern der gesamte Antrieb über dem Bauraum angeordnet ist, beträgt die Gesamthöhe des Geräts über einen Meter (1030 mm). Die Druckbett-Temperatur reicht bis zu 120°. Das Bett hat zwei Heizzonen: Eine innere mit 220 mm Durchmesser und eine äußere, die von 220 bis 320 mm Durchmesser reicht. Das 80W-Hotend erreicht eine maximale Temperatur von 360° und eignet sich daher auch für Hochtemperatur-Filamente (1,75 mm) wie Polyamid. Diese besonders gern Luftfeuchtigkeit aufnehmenden Materialien werden in der im Drucker eingebauten beheizten Trocknerkammer von Wassereinschlüssen befreit.

Der Druckvorgang wird durch KI mittels HD-Kamera und Lidar (vom Hersteller fälschlicherweise als Radar bezeichnet) überwacht. Das verhindert zwar keine Ablösung vom Druckbett, warnt aber davor und stoppt das Gerät. Beschädigungen, die durch sich bewegende Druckobjekte bei diesen Geschwindigkeiten erheblich sein können, sollen so verhindert werden.

Das Lidar sitzt an der Unterseite des Druckkopfes.

Die Vibration Compensation soll restliche Schwingungen während des Drucks minimieren und so beispielsweise ringing vermeiden. Ein Luftfilter (Hepa und Aktivkohle) entfernt Schadstoffe aus der Luft.

Der T1 wird zur Zeit (Vorverkauf) für 1299 US-Dollar angeboten.

(hgb)