3D-Print: Erster Patient erhält gedrucktes Ohr

Dr. Arturo Bonilla gelang es in den USA erstmals, einem Patienten ein per 3D-Druck aus eigenen Körperzellen hergestelltes Ohr erfolgreich zu transplantieren.

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(Bild: 3DBio Therapeutics)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Heinz Behling

In den USA ist es Dr. Artura Bonilla erstmals gelungen, ein 3D-gedrucktes Ohr erfolgreich zu transplantieren. Die Patientin litt an Mikrotie, einer angeborenen Anomalie der Ohrmuschel, die in schwierigen Fällen nicht nur das Aussehen, sondern auch Gehör und Sprachentwicklung beeinträchtigen kann.

Die neue Ohrmuschel wurde von der Firma 3DBio Therapeutics hergestellt. Ausgangsmaterial waren Knorpelzellen, die der Patientin entnommen wurden. In einer speziellen Nährstofflösung wurden die knorpelbildenen Zellen vermehrt und anschließend mit der vom Unternehmen entwickelten Biotinte gemischt. In nur zehn Minuten formte dann ein Bio-3D-Drucker daraus die Nachbildung des Ohrmuschel-Knorpels. Als Vorlage für die Form diente ein 3D-Scan des anderen gesunden Ohrs der Patientin, das gespiegelt wurde.

Das Ohr wurde dann in einer biologisch abbaubaren Schutzhülle an den Chirurgen Dr. Bonilla versendet, der es der Patientin unter der Haut des Ohres einsetzte. Sobald sich die Haut über den neuen Knorpel gestrafft hat, wurde die Form des Ohres sichtbar.

Das neue Ohr im Vergleich zur mißgebildeten Ohrmuschel vor der Operation

(Bild: Dr. Arturo Bonilla)

Die Operation ist der Start eines Zulassungsverfahren, wofür in Kalifornien und Texas mindestens elf solcher Transplantationen durchgeführt werden müssen.

(hgb)