3D-Shutter-Display mit billiger Polfilterbrille

Samsung hat in seiner neuesten 3D-LCD-Schöpfung den Shutter aus der Brille ins Display verlagert. Zum Betrachten genügt eine billige Polfilterbrille aus dem Kino, die Auflösung bleibt im 3D-Betrieb erhalten.

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Samsung zeigt auf der DisplayWeek in Los Angeles ein 3D-Display, bei dem der Shutter aus der Brille ins Display verlegt wurde. Als 3D-Brille wird dadurch statt einer teuren Shutter-Brille eine billige Polfilterbrille verwendet. Der Vorteil der Verlagerung: Das Display zeigt auch im 3D-Betrieb die volle HD-Auflösung. Bei anderen Displays mit Polfiltertechnik etwa von LG reduziert sich die 3D-Auflösung auf die halbe 2D-Auflösung.

Die Polarisationsänderung im 3D-Betrieb erledigen bei den neuen Samsung-TVs nicht mehr die Shutter-Brillen, sondern das Display selbst.

Der erste Bildeindruck konnte zumindest bei dem großen 46-Zoll-TV überzeugen: Dieser nutzt ein S-PVA-Display mit voller HD-Auflösung (1920 x 1080) und wird intern mit 240 Hz angesteuert. Das Polfilter-LCD vor dem S-PVA-Panel wird nicht komplett umpolarisiert, sondern gleichzeitig mit dem Bildaufbau in horizontalen Segmenten; hierdurch reduziert Samsung das Ghosting.

Im ebenfalls ausgestellten 23-Zoll-Monitor mit aktivem Polfilter steckt ein blickwinkelabhängiges TN-Panel, das vor allem von unten sichtbar dunkler wird und von der Seite leicht verblasst. Warum Samsung für die neuen 3D-Schirme TN-Technik nutzt, bleibt unklar, zumal herkömmliche Monitore des Herstellers zumindest in Deutschland häufig die blickwinkelstabilere PVA-Technik nutzen. Das 17-zöllige Notebook mit aktivem Polfilter-LCD und Full-HD-Auflösung schien etwas besser zu sein.

Der 3D-Schirm im Notebook wird mit Hilfe des zusätzlichen OCB-Panels im Takt mit dem Bildwechsel wechselweise zirkular polarisiert.

Die passiven 3D-Brillen sind mit denen im Kino genutzten RealD-Brillen identisch und damit auch für größere Zuschauergruppen bezahlbar. Allerdings dürften die neuen 3D-Displays nicht ganz preiswert sein: Vor dem bildgebenden LCD sitzt ein sogenanntes OCB-Panel (Optically Compensated Bend), das die Polarisation des Lichts hin und her schaltet und damit die Stereobilder fürs rechte und linke Auge bereitstellt. Dieses zusätzliche Panel dürfte schon allein zu einem nicht unerheblichen Preisaufschlag führen. Außerdem gab es bislang noch keine so großen OCB-Displays, bisher kommt die Technik nur in kleineren Größen zum Einsatz. Ob Samsung die Technik im Griff hat, muss sich deshalb erst noch zeigen. Wann die ersten "aktiven" Polfilter-Displays auf den Markt kommen, konnte Samsung noch nicht sagen – man hoffe, bis Ende des Jahres oder Anfang 2012 so weit zu sein, hieß es auf der Konferenz. (uk)