3GSM: Handys unter 40 Dollar für Entwicklungsländer

Unter dem Motto "Connect The Unconnected" liefert Motorola Handys gemäß einer Spezifikation der GSM Association für weniger als 40 US-Dollar.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Nach Schätzung der GSM Association (GSMA) leben rund 80 Prozent der Weltbevölkerung in Gebieten mit Mobilfunkversorgung -- wobei bislang lediglich 25 Prozent diese Netze nutzen. Die GSMA, die rund 650 Mobilnetzbetreiber und rund 150 Hersteller als Mitglieder zählt, sieht eine ihrer Haupaufgaben darin, die Zahl der Mobilfunkkunden auch in Entwicklungländern deutlich zu erhöhen -- nach dem Motto "Connect The Unconnected". Dabei verweist die Interessenorganisation darauf, dass Handynetze einen wichtiger Wirtschaftsfaktor in Schwellen- und Entwicklungsländern darstellten.

Um eine "kritische Masse" an Kunden für die Mobilnetze jener Regionen zu gewinnen, hat die GSMA in Zusammarbeit mit Carriern aus Entwicklungsländern Spezifikationen für einen Handy-Typ festgelegt, der den Bedürfnissen der potenziellen Kunden gerecht wird: Neben einem geringen Anschaffungspreis soll es langlebig sein und eine lange Gesprächsdauer ermöglichen. Auf dem 3GSM World Congress in Cannes gaben GSMA und Motorola bekannt, dass das US-Unternehmen das erste ist, das GSMA-spezifizierte Handys vermarkten wird. In einer ersten Tranche wollen die Amerikaner im kommenden halben Jahr sechs Millionen Handys zu einem Stückpreis von unter 40 US-Dollar (ab Fabrik) liefern.

Motorola kündigte an, auf der "ultra-low-cost" Plattform C114 eine ganze Produktfamilie preiswerter Handys zu entwicklen. Die Nachfolgemodelle sollen weniger als 30 US-Dollar kosten. Für Motorola-CEO Ed Zander ist das Niedrigpreis-Segment eine wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie seines Unternehmens. Bezogen auf das gesamte Jahr 2004 hatte Motorola seinen Marktanteil im weltweiten Handygeschäft auf 16,6 (2003: 13,7) Prozent steigern können. Aus Sicht der GSMA spielen die Regierungen armer Länder eine wichtige Rolle für die Entwicklung ihrer Mobilfunkmärkte: Während es die Aufgabe der Netzbetreiber und Lieferanten sei, für Funkversorung und Endgeräte zu sorgen, müssten -- die nicht näher genannten -- Regierungen das Wachstum durch geringere Steuern und niedrigere regulatorische Hürden begünstigen. (ssu)